Ein Flug nach Mallorca für 19 Euro. Wie soll das gehen, haben
sich alle gefragt, als die Billigflieger auch die Palma in den
Flugplan aufgenommen haben. Die Antwort: Es geht eben nicht.
Zumindest nicht für alle. Die preiswerten Tickets sind
subventioniert. Entweder vom Steuerzahler über den Umweg von
Rabatten, die Flughäfen im Besitz der öffentlichen Hand an Airlines
wie Easyjet geben, oder durch die Passagiere, die mehr für ihr
Ticket zahlen.
Wer beispielsweise versucht, in dieser Woche nach Deutschland zu
kommen, wird nur ganz ausnahmsweise für einen Hin– und Rückflug
weniger als 200 Euro zahlen, oft sogar noch einiges mehr. Die, die
mit Tickets unterwegs sind, die das Attribut billig wirklich
verdienen, haben dieses schon vor vielen Monaten gebucht. Wer etwa
jetzt einen Flugschein für den November kauft, hat gute Chancen auf
billig.
Die Preise für Rohöl und damit für Flugbenzin sorgen jedoch
dafür, dass es so oder so etwas weniger billig wird. Condor und
Hapagfly erhöhen für Buchungen ab 1. November ihre
Kerosinzuschläge, die Air Berlin hat schon an diesem Donnerstag pro
Flug den Aufschlag von zehn auf 14 Euro angehoben.
Darüber mag man sich als Konsument ärgern. Aber eine Airline ist
nun mal nicht die Heilsarmee. Sie will nicht nur keine Verluste,
sondern einen ordentlichen Gewinn machen. Die hohen Spritpreise
verschärfen den ohnehin harten Wettbewerb am Himmel; es steht zu
befürchten, dass es bald die eine oder andere Pleite zu bejammern
gibt. Wenn die Auswahl der Fluggesellschaften kleiner wird, ist das
erst recht schlecht für den Verbraucher.
Wirtschaft ist eben ein streng logisches Geschäft. Angebot und
Nachfrage bestimmen den Preis, wer nicht mithält, verliert den
Konkurrenzkampf. Diese Logik versteht jeder. Die Low-Cost-Logik,
dass ein kurzfristig gebuchtet Ticket beim Billigflieger auch
richtig teuer sein kann, ist dagegen für den einfachen Passagier
nicht so leicht zu durchschauen. Ändern wird sich an diesem für
Mallorca noch ziemlich neuen Gechäftsmodell aber nichts.
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