Bei Real Mallorca ist eine neue Ära angebrochen: Am Dienstag
kündigte Präsident Mateu Alemany an, dass er sich von seinem Amt
zurückziehen werde. Auf diese Nachricht war seit dem Klassenerhalt
des Teams in letzter Minute gewartet worden.
Schon am Mittwoch stand fest, wer die Geschicke des Clubs
künftig leiten wird. Es handelt sich um den Immobilien-Unternehmer
Vicenç Grande, der ein Firmenimperium besitzt und mit seinem
Unternehmen Drac auch schon Sponsor des Basketballteams von Inca
ist. Grande war schon vor seinem Amtsantritt größter Aktionär von
Real und vergrößerte seinen Anteil jetzt (wenn man Partner
mitzählt) auf 62 Prozent.
Grande warb gleich am ersten Tag um die Unterstützung der Fans:
„Ich kann heute nur Arbeit, Bescheidenheit und die Liebe zu den
Farben Mallorcas zusagen”, meinte Grande der Presse gegenüber. Er
betonte auch, dass er einen anderen Präsidenten abgeben werde als
sein Vorgänger: „Ich bin kein professioneller Präsident. Aber ich
werde für den Club mit Blut, Schweiß und Tränen arbeiten. Das ist
alles was ich habe und alles was ich anbieten kann.”
Die wichtigste Frage, das erste, was die neue Führung sichern
muss, ist nun, ob der Argentinier Héctor Cúper dem Team auch in der
Saison 2005/2006 erhalten bleibt. In Vereinskreisen wurde
gemunkelt, der Erfolgscoach wolle seine Zukunft von dem Verbleib
Alemanys abhängig machen. Doch dieser geht nun davon aus, dass
Cúper bleibt. Zumal Alemany sich auch nicht ganz von Real Mallorca
trennt, sondern die Führung als sportlicher Berater unterstützen
wird.
Für Mateo Alemany ist Real eine Herzensangelegenheit. Er ist
seit 16 Jahren für den Club tätig, war seit Ende 2004 Präsident.
„Das war mehr als eine Arbeit für mich. Real war meine zweite
Familie und hat mein Leben komplett bestimmt”, so Alemany, der in
Erinnerung bleiben will als ein ehrlicher Mensch, der die
Interessen der Club-Besitzer gut vertreten hat. Die Fans wollte
Alemany am letzten Arbeitstag beruhigen. Es kämen hervorragende
Zeiten auf Real Mallorca zu.
Die beste Zeit, die der Verein bisher hatte, sind mit der Arbeit
Alemanys in verschiedenen Funktionen verbunden, er ist sozusagen
der Zeitzeuge des Erfolgs.
In seiner Zeit bei Real verbrachten die Real-Kicker zehn
Spielzeiten in der ersten Liga, fünf in der zweiten. Man gewann
einen spanischen Supercup, nahm einmal in der Champions League
teil, beendete zweimal ein spanisches Pokal-Endspiel als Verlierer,
holte den Cup einmal, stand im Finale des Europapokals der
Pokalsieger.
Alemany hat unter fünf Präsidenten „gedient”, bevor er selbst
die Führung übernahm: Miquel Contestí, Pau Llabrs, Miquel Dalmau,
Bartolomé Beltrán und Guillermo Reynés. Mit folgenden Trainern
arbeitete Alemany zusammen: Llorenç Serra Ferrer, Jaume Bauça,
Nando Pons, José Antonio Irulegui, Mané, Víctor Muñoz, Tomeu
Llompart, Héctor Cúper, Mario Gómez, Fernando Vázquez, Luis
Aragonés, Bernd Krauss, Sergio Kresic, Gregorio Manzano, Jaime
Pacheco und Benito Floro.j
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