Eigentlich verbindet man die Sierra Nevada, südöstlich von
Granada, nicht mit Weinbau, sondern mit Skisport. Und
höchstwahrscheinlich war es Ihnen bislang nicht vergönnt, einen
Wein aus dieser Region zu genießen. Es gibt diese Weine jedoch,
nicht eben übermäßig viele, aber einen von ihnen konnte ich
unlängst probieren. Für alle Liebhaber von sogenannten
„Garagenweinen” möchte ich heute den Calvente 2001 vorstellen.
Er stammt aus der kleinen Kellerei des Horacio Calvente in der
Nähe von Granada. Sie besitzt etwa die Größenordnung der Bodega von
Miquel Gelabert hier in Manacor. Klein, aber technisch sehr gut
ausgestattet, verfügt sie über knapp neun Hektar Rebfläche. Diese
Weinberge liegen im höhergelegenen Bergland in der Sierra de
Cazulas in etwas weniger als 1000 Metern Höhe. Alle anfallenden
Arbeiten dort werden vom Eigentümer persönlich per Hand
erledigt.
Beim Calvente handelt es sich um einen Rotwein, zwölf Monate im
Barrique ausgebaut, mit einer Cuvée von Cabernet Sauvignon, Shiraz,
Merlot und Tempranillo. Er besitzt ein sattes Opakrot und einen
interessanten Charakter. Es dominiert das Aroma von reifem, dunklem
Steinobst, Pflaume, gefolgt von Kräutern, Lorbeer, einem deutlichen
Röstton, Vanille und leicht balsamischen Noten, etwas vom Holz
bestimmt. Reife Frucht im Gaumen, immer in Begleitung von Holz.
Ein potenter Rotwein von gewisser Adstringenz, aber angenehm
frisch durch die Säure. Im Abgang Erinnerung an Pflaumenmarmelade,
mit zartem Bitterton. Einmal geöffnet, besser karaffiert, verliert
er recht schnell die noch vorhandene Härte und wird angenehm weich.
Fazit: Der Calvente ist für Weinliebhaber zu empfehlen, die auf der
Suche nach ungewöhnlichen Anbaugebieten, nach dem etwas anderen
Rotwein sind. Er kostet etwa 14 Euro.
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