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Zugegeben, wir hätten der neuen Kollegin bei der Suche nach der „Grünen Karte” etwas helfen können. Wollten wir aber nicht. Sie sollte an die Sache herangehen, wie das Otto Normalurlauber tun würde.

Und normal ist es, dass ein Tourist sein Glück zunächst im Touristen-Informationsbüro versucht. Der Suchlauf, der für die Reporterin dort begann, wirft kein gutes Licht auf das Projekt „Greencard”. Selbst Profis der Branche konnten kaum weiterhelfen, die Anlaufschwierigkeiten scheinen enorm zu sein. Nicht nur, dass die Urlauber nicht wissen, wo sie die Karte erhalten können, auch etliche der Dienstleister, die Rabatte geben sollen, sind ahnungslos oder haben ihre Mitarbeiter nicht instruiert.

Aber das allein ist es nicht. Die Startprobleme wären ja in den Griff zu bekommen. Die Frage ist doch vielmehr, ob die „Grüne Karte” in der vorliegenden Form überhaupt Sinn macht, bzw. ob sie überhaupt gebraucht wird. Da sind Zweifel angebracht. Was soll ein zehnprozentiger Rabatt auf Strandliegen, wenn er nur für einige wenige Playas gilt (und nicht einmal dort gewährt wird, wie wir erfahren mussten)? Was soll eine „grüne” Bahn-Tageskarte, wenn sie teurer ist als das normale Rückfahrticket für die längste Inselverbindung? Hier sind konzeptionelle Mängel vorhanden, die abgestellt werden müssen, sonst werden die Urlauber die Karte auch weiterhin links liegenlassen.

Touristenkarten gibt es auch an anderen Destinationen. Vielfach sind im Preis mehrtägige Freifahrten in allen öffentlichen Verkehrsmitteln enthalten oder Museumsrabatte, die den Geldbeutel auch wirklich entlasten. Nur wenn die Gäste einen Vorteil sehen, werden sie – wenn sie wissen, wie – auch zur Karte greifen. So jedoch hat der Erwerb der „Tarjeta” etwas von einem Almosen für Mallorcas Umwelt. Das bringt's nicht.

Aber man muss sich noch einmal vergegenwärtigen, wie die Geschichte zustandekam: Nach der Zwangs-Ökosteuer ihrer Vorgänger wollte die neue PP-Regierung auf Freiwilligkeit setzen. Das klingt nicht schlecht, ist bis dato aber leider missraten.