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Zynisch betrachtet, könnte man dem 0:0 von Real Mallorca gegen den FC Valencia durchaus viele positive Aspekte abgewinnen. Erstens: Das Team hat zu null gespielt. Zweitens: Nach vier verlorenen Matches gab es endlich mal wieder eine Partie, in der die Inselkicker nicht als Unterlegener vom Platz gingen. Drittens: Man ist dem rettenden 17. Tabellenplatz einen Punkt näher gekommen. Viertens: In der Tabelle ging es einen Platz rauf. Klingt gut, aber: Im praktisch verlorenen Abstiegskampf hätte man auf heimischem Platz schon das eine oder andere Tor schießen und gewinnen sollen. Zwar sind es jetzt nicht mehr zehn Punkte, sondern nur noch neun, die man für den Klassenerhalt mindestens aufholen müsste, doch auch das ist nur theoretisch zu schaffen. Und dass Real in der Tabelle hochrückt, bringt auch nicht wirklich etwas, solange es sich bei Rang 18 um einen Abstiegsplatz handelt ...

Bei Real Mallorca ist man realistisch. Statt Zeit mit Rechenspielen zu verbringen, wie man den Klassenerhalt vielleicht doch noch schaffen könnte, wird bereits für die Saison 2005/2006 in der zweiten Liga geplant.

Sicher ist bisher noch nicht viel. Man kann aber davon ausgehen, dass eine nahezu komplett neue Mannschaft die Farben der Insel vertreten wird. Denn viele Verträge laufen aus oder sind nicht für die zweite Liga gültig. Einige Spieler, die jetzt bei den Inselkickern gegen den Ball treten, sind nur Leihgaben anderer Clubs.

Große Namen sind auf der Liste der Neuzugänge nicht zu erwarten. Denn nach dem Abstieg muss Real Mallorca den Gürtel deutlich enger schnüren. So bricht zum Beispiel die Einnahmequelle Fernsehrechte zusammen. Statt bisher zehn Millionen Euro pro Spielzeit muss man mit weniger als einer Million auskommen. Und all das in einer Situation, in der es den Finanzen von Real ohnehin nicht gut geht. Man schließt die Saison wohl mit einem Defizit um die 2'5 Millionen Euro ab.

Am Sonntag, 24. April, kommt es aber erstmal zum Duell der Kellerkinder: Real Mallorca tritt um 17 Uhr beim CD Numancia an.