Mit die bekannteste, nobelste und am weitesten verbreitete weiße
Rebsorte ist der Chardonnay. Im Ursprungsland Burgund bringt er
eher Weine mit Nuss– und Butteraromen hervor, in heißen Klimazonen
wartet er mit Aromen tropischer Früchte auf. Wo auch immer er
kultiviert wird, zeigt er sich klimatolerant und
anpassungsfähig.
In kühleren Regionen wie der Champagne steht er, im Gegenteil zu
mediterranen Gegenden, für feine, delikate Weine. Hier äußert er
sich durch hohen Alkoholgehalt mit bemerkenswertem Aromapotential.
Die Chardonnaytraube reift früh, man sollte sie nicht zu spät
lesen, da sie sonst aufgrund von Alkoholschwere ihre Noblesse
verlieren würde.
Innerhalb der spanischen und speziell der katalanischen
Chardonnays beeindruckt der Chardonnay 2003 der Bodega Huguet de
Can Feixes. Für etwa 17 Euro erhalten Sie einen außerordentlichen
Weißwein. Goldgelb schwingt der Chardonnay von Huguet de Can Feixes
im Kelch, der übrigens getrost etwas größer ausfallen darf, denn
Sie trinken ja nicht einen jungen Riesling, sondern einen im
Barrique gereiften Chardonnay. Nach und nach öffnet er sich dann in
der Nase und gibt den Duft von Ananas und Zitrusfrucht frei, dazu
einen Hauch von Haselnuss.
Im Gaumen spielt die reife Frucht die Hauptrolle, die Toastnote
des Eichenholzes immer diskret im Hintergrund. Er zeigt Reife,
wirkt trotzdem erfrischend auf die Sinne und ist beispielhaft in
Ausgewogenheit und Harmonie.
Der Autor Norbert Deingruber ist Inhaber der Weinhandlung Casa
del Vino in Manacor.
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