Am Montag wurde der deutsche Rentner Günter M. auf seiner
gemieteten Finca an der Straße von Montuïri nach Porreres
festgenommen und kam in Untersuchungshaft. Der 69jährige bestreitet
nicht, dass er die Leiche seiner ein Jahr jüngeren Ehefrau Renate
verbrannt hat. Er habe sie aber nicht getötet, Renate sei eines
natürlichen Todes gestorben.
Ans Licht kam die Geschichte, weil der aus Frankfurt stammende
Mann seiner Tochter Carmen am Telefon vom Tod der Mutter berichtete
und behauptete, die Leiche sei in der mallorquinischen Bürokratie
verschollen. Weil ihr das komisch vorkam, flog Carmen nach
Mallorca, stellte Nachforschungen an und stellte fest, dass niemand
etwas von einer Leiche wusste. Sie meldete den Fall der Guardia
Civil.
Wie die Polizei später mitteilte, hat Günter M. seine Frau mit
Benzin übergossen, angezündet, die Reste zerteilt und in
Müllcontainern entsorgt. In einer Vernehmung behauptete M., er habe
Renate, die schon lange an einer Krankheit litt, am Morgen des 20.
Februar tot aufgefunden und sie zunächst im Garten begraben wollen.
Dort fand die Polizei noch ein paar Knochen und Teile des Schädels.
Die Gerichtsmedizin steht nun vor der schwierigen Aufgabe, die
Todesursache zu ermitteln.
MM wollte die Tochter zu den Hintergründen der Tat befragen.
„Ich möchte keine Auskunft geben. Bitte verstehen Sie das. Es ist
alles schlimm genug”, lautete die Reaktion von Carmen. Gesprächiger
dagegen war Toni, Wirt des Lokals „Son Miró”, das sich nur wenige
hundert Meter von der Finca entfernt befindet. „Im Gegensatz zu den
anderen Deutschen aus der Gegend kamen die beiden kaum hierher. Sie
waren aber mal bei uns. Ich erinnere mich, dass beide sehr viel
tranken. Sie pflegten jedoch kaum Kontakte in der Nachbarschaft,
auch nicht zu Landsleuten.” Dass das Paar dem Alkohol nicht
abgeneigt war, bestätigte gegenüber MM auch Rafael Miralles,
Vermieter der Finca, auf der Günter und Renate seit etwa zehn
Jahren lebten. „Ein Glas Wein stand immer auf dem Tisch”, meint der
Mallorquiner. „Vor etwa einer Woche waren wir noch bei dem Mann.
Dass seine Frau nicht anwesend war, begründete er damit, dass sie
gerade in Deutschland sei. Wahrscheinlich war Renate da schon tot.”
Viel Kontakt habe er als Vermieter aber auch nicht mit dem Paar aus
Deutschland gehabt. Was nicht zuletzt daran gelegen haben dürfte,
dass die beiden nur schlecht Spanisch sprachen. „Sie etwas besser
als er.” Miralles erinnert sich: „Vor ein paar Tagen stieg Rauch
von der Finca auf. Das war ungewöhnlich. Vielleicht hat er sie da
gerade verbrannt ...”
1 Kommentar
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Das ist ja wohl nicht Alles, wenn er behauptet die Tote sei in der Bürokratie verschwunden, steckt wohl noch etwas mehr da hinter,oder ?