TW
0

Sie sind hoch zufrieden. Und ein wenig überrascht. Nach dem brisanen Auftakt – nur wenige Stunden vor der offiziellen Eröffnung der Madrider Kunstmesse ARCO war in unmittelbarer Nähe des Messegeländes eine ETA–Bombe explodiert – hatten die acht mallorquinischen Galeristen nicht mit diesem Erfolg gerechnet. Zumal am Samstag abend auch noch das Windsor-Hochhaus im Madrider Bankenviertel in Flammen aufging.

Doch offenbar haben sich weder Sammler noch Kunstinteressierte von den widrigen Umständen abhalten lassen. „Das Interesse des weitgehend sehr kundigen Publikums war einfach positiv”, resümiert Pep Pinya. „Ganz besonders bei Künstlern wie Guillem Nadal, Natxo Frisuelos und Pep Llambías.”

Auch Ferran Cano zeigte sich zufrieden, sowohl mit den Verkäufen als auch mit Ausstellungen, die er für „seine” Künstler mit anderen Galerien beschlossen hat. Joan Antoni Horrach hat ebenfalls gute Geschäfte gemacht. Star seiner Galerie ist zur Zeit Susy Gòmez, für die er Ausstellungen in Dallas, Costa Rica, Australien und Wien organisierte. Alles in allem waren seine Verkäufe fast doppelt so hoch wie im Vorjahr. Bernat Rabassa erklärt: „Es wurden in diesem Jahr mehr Arbeiten von jungen Künstlern zu moderaten Preisen verkauft.”

Jero Martínez, Galeristin in Pollença und Palma, hat an die Coca-Cola-Stiftung eine Arbeit von Joan Cortés verkauft, eine weitere von Nicolas Woods an die Caja de Madrid. Und an das Museum Atrium in Alava eine Arbeit von Susanna Solano. Alle Galeristen bedauerten jedoch das Fehlen einiger wichtiger internationaler Galerien.

Kunstmessen dienen jedoch nicht nur dem Verkauf, sondern auch den Kontakten. So führte Pep Pinya Gespräche mit Gérard A. Goodrow, dem Direktor von Art Cologne. Man kam überein, möglicherweise im Jahr 2006 zunächst einen Kunstevent auf Mallorca zu organisieren, bei dem die Kölner Kunstmesse und hiesige Galerien und Institutionen zusammenarbeiten. Damit könnte die Basis für eine zukünftige Messe Art Cologne–Mallorca geschaffen werden.

Die Initiative wird auch von der balearischen Landesregierung begrüßt. Ministerpräsident Jaume Matas war selbst nach Madrid gereist, um die balearischen Aussteller zu unterstützen.