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Der schwere Sturm, der das Kreuzfahrtschiff „Grand Voyager” in Seenot brachte, hat auch auf Mallorca Polizei und Feuerwehren zu zahlreichen Einsätzen ausrücken lassen. In der Nacht vom Sonntag auf Montag brausten die Luftmassen mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 135 Stundenkilometer über die Insel hinweg.

In Palma riss der Wind das Turmkreuz der Santa-Eulalia-Kirche in die Tiefe, im Naturpark S'Albufera fachten die Winde ein aus ungeklärter Usrache ausgebrochenes Feuer an, das schließlich 200 Hektar Schilfrohr vernichtete.

Bei den Einsatzzentralen gingen wegen des Sturms 3700 Anrufe ein. Die Windböen, die in Pollença 111 und in Palma-Porto Pi noch 98 Stundenkilometer erreichten, rissen Bauzäune um, deckten Ziegeldächer ab, zerstörten Plastikgewächshäuser und lösten bei Banken und Geschäften wiederholt Fehlalarm aus. Mehrere Bäume wurden entwurzelt, in Inca fiel eine betagte Kiefer auf die Fahrbahn.

In Palma musste die Feuerwehr zudem das abgebrochene Turmkreuz bergen sowie einen 40 Kilo schweren Steinbrocken vom Kirchendach bergen. Mit dem Sturm hielt eine Kaltfront Einzug auf den Inseln. Am Mittwoch sank die Schneefallgrenze auf 150 Meter. Schnee und Hagel gingen jedoch nur an wenigen Stellen wie im Norden Palmas, Sa Cabaneta, Sóller, Felanitx und Inca nieder, wobei die weiße Pracht rasch schmolz.

Die Temperaturen gingen deutlich in den Keller, am Mittwoch betrugen die Höchstwerte neun Grad. Wärmer werden soll es an diesem Samstag, doch bereits am Sonntag kommt die nächste Kaltfront.