Ganz Spanien fiebert dem 22. Dezember entgegen. Dann prasselt
wieder ein warmer Geldregen auf das Land herab, und ein jeder
hofft, die Nummer des „Dicken” auf seinem Los wieder zu finden. In
diesem Jahr ist der „Gordo” mit 390 Millionen Euro dotiert.
Dass die ganze Summe auf einen einzelnen Gewinner fällt, ist
aber mehr als unwahrscheinlich. Denn dieser Superglückliche müsste
das volle Los 195 Mal erworben haben, da die Nummer des „Dicken” in
jeder der 195 verkauften Serien vertreten ist. Für die Chance auf
den alleinigen El Gordo-Gewinns müssten dann allerdings stolze
39.000 Euro investiert werden.
Beliebt ist die Weihnachtslotterie („Lotería de Navidad”) aber
weniger wegen ihres Hauptgewinnes, sondern wegen der vielen
kleineren Prämien, die die Wahrscheinlichkeit, etwas von Kuchen
abzubekommen, deutlich erhöht. Insgesamt locken über 20 Millionen
Geldpreise.
1'8 Milliarden Euro gilt es in der diesjährigen Ziehung zu
verteilen. Soviel wie nie zuvor. Jeder will am Glück partizipieren
und ist bereit, sich dafür in Unkosten zu stürzen. 63'50 Euro geben
die Spanier im Schnitt pro Kopf für ihre Weihnachtslose aus.
Am spielfreudigsten sind die Madrilenen. 88'97 Euro ist ihnen
das erhoffte Weihnachtsglück wert. Die Balearenbewohner zeigen sich
dagegen eher sparsam. Mit einem Einsatz von 44'37 Euro pro Nase
liegen sie auf dem viertletzten Platz der
Weihnachtslotterietabelle. Schlusslicht der Festlandregionen ist
Andalusien (39'87 Euro). Nur noch die spanischen Exklaven
investieren weniger Geld in die verlockende Aussicht auf den
schnellen Reichtum. Das Lotteriebudget für Weihnachten beträgt in
Ceuta statistische 12'26 Euro pro Einwohner, ein bisschen mehr als
die Hälfte des Mindesteinsatzes.
Da der Erwerb eines ganzen Loses mit stolzen 200 Euro das
Portemonnaie belastet, beschränken sich die meisten Glücksritter
auf Zehntelbeteiligungen. Die so genannten Décimos werden für 20
Euro angeboten und sind im Falle des Hauptgewinns mit 200.000 Euro
dotiert.
Viele Spanier haben traditionell Glücksnummern, die sie schon
lange spielen. In diesem Jahr ist eine neue hinzu gekommen, die ein
jeder gerne sein eigen nennen würde. Kaum auf dem Markt, war die
22504 bereits ausverkauft. Verantwortlich dafür ist das spanische
Kronprinzenpaar, das am 22.5.04 seinen Bund fürs Leben schloß.
Neben der staatlichen Lotteriegesellschaft, die der eigentliche
Gewinner des gesellschaftlichen Großereignisses ist, wollen auch
viele Vereine, Organsiationen und Bars von der 240 Jahre alten
Glücksspieltradition profitieren. Sie bieten eigene Preise, die an
die Nummer des „Dicken” gekoppelt sind.
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