Ein neuer Platz, eine neue Idee, ein großes Projekt. Die Plaça
de la Creu liegt in Sa Pobla, die Idee stammt von dem deutschen, in
Valldemossa lebenden Künstler Nils Burwitz, das Projekt wird von
ihm und dem Architekten Antoni Pons ausgeführt.
Der neue Platz am Ortseingang von Sa Pobla soll nicht nur
mehrere Straßen miteinander verbinden, sondern auch ein Mahnmal
gegen Vorurteile sein. So möchte es Nils Burwitz verstanden
wissen.
„Auf dem Platz”, erklärt er, „werden vier Skulpturen aus Stahl
stehen. Eine immer ein wenig höher als die andere, von 3'60 bis
5'50 Meter Höhe. Diese Skulpturen symbolisieren den Fall, besser
gesagt das Niederreißen der Berliner Mauer.” Den ersten Entwurf
hatte Nils Burwitz vor etwa zwei Jahren dem damaligen Bürgermeister
von Sa Pobla und jetzigen Umweltminister der Balearen, Jaume Font,
vorgelegt. Der war davon begeistert und erteilte den Auftrag.
Was die ländliche Gemeinde im Inselnorden mit der Berliner Mauer
zu tun hat? „Sa Pobla ist anders als andere Gemeinden der Insel,
der Alltag ist dort etwas schwieriger als woanders”, sagt Nils
Burwitz. „In der Agrargemeinde leben besonders viele der auf
Mallorca ansässigen Muslime, die natürlich dort auch Vorurteilen
begegnen. Jaume Font hat sich immer für sie stark gemacht, hat so
etwa dafür gesorgt, dass sie ordnungsgemäße Papiere und die
entsprechenden Versicherungen erhalten.”
Für Nils Burwitz ist jede Mauer nicht nur ein Symbol für
Vorurteile, sondern auch ein Symbol für alles Trennende. Die Höhe
von 3'60 Metern wurde gewählt, weil sie exakt der Höhe der Berliner
Mauer entspricht; die nächste Skulptur zeigt den Abriss, der von
zwei Seiten geschieht, unter dem Motto: Auf der anderen Seite ist
alles besser. Bei der letzten Skulptur ist die Mauer dann hohl,
durch farbiges Glas innen ausgeleuchtet. Oben auf der Mauer
spaziert der Mensch, der die Vorurteile bewältigt hat.
„Alle Skulpturen”, sagt Nils Burwitz, „sind so angelegt, dass
Kinder auf ihnen herumturnen können, dass sie dadurch in den Alltag
integriert werden.” Nach der Fertigstellung des gesamten Platzes im
nächsten Jahr soll der auch einen neuen Namen erhalten: Plaça de
l'amic i l'amat, benannt nach dem Buch von Ramon Llull ,,Vom
Liebenden und vom Geliebten”. Ramón Llull war im 13. Jahrhundert
eine Symbolfigur gegen Vorurteile.
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.