Was vor acht Jahren als publikumsfreundliche Aktion der
bedeutendsten Galerien auf den Balearen begann, ist heute – bei der
8. Ausgabe der Kunstnacht „Nit de l'Art” in Palma – ein Muss für
alle, die sich auf den Inseln mit Kunst beschäftigen.
Inzwischen gibt es nicht mehr nur einen Galeristenverband auf
der Insel, sondern derer zwei: „Associació Independent de Galeries
de Balears” und „Art Palma”. Man spricht kaum mehr miteinander und
gibt sich auf beiden Seiten der Presse gegenüber zurückhaltend.
Doch nicht nur die Mitglieder der Galeristenverbände organisieren
zur Nit de l'Art am 23. September Ausstellungen. Auch solche, die
keiner Organisation angehören, schließen sich der Aktion an.
Wie in jedem Jahr ist die ganze Innenstadt quasi eine einzige
Galerie. Wer alles sehen möchte, muss nicht nur gut zu Fuß sein,
sondern auch ein unerschöpfliches Aufnahmevermögen haben. Aber alle
Galerien, Ausstellungsräume und Kulturzentren sind in der
Kunstnacht von 20 bis 24 Uhr geöffnet.
Galerien außerhalb von Palma zeigen ihre Exponate im
Kulturzentrum La Misericòrdia an der Plaça de l'Hospital. Dorthin
„verbannt” zu sein, ist für die Galeristin Caty Verdera von Van der
Voort in Ibiza ein Grund, nicht mehr an der Nit de l'Art
teilzunehmen.
Das Centre Cultural Andratx wird zum ersten Mal dort eine
bemerkenswerte Ausstellung mit Avantgardekunst präsentieren. Neben
den grafischen Werken von Rafa Forteza (S.48) zeigt die
Miró-Stiftung aus Anlass des zehnjährigen Jubiläums der Werkstätten
einen Überblick der in der Stiftung gefertigten Grafik-Arbeiten.
Diese Ausstellung wird im Casal Solleric zu sehen sein.
Neben viel, sehr viel Malerei unterschiedlicher Stilrichtungen
ist auch die Fotografie vertreten. Etwa mit einer Ausstellung
internationaler Fotografen der 80er und 90er Jahre im Museum der
Stiftung March und mit Arbeiten des deutschen Fotografen Roland
Fischer in der Galeria Maior. Experimentelle Kunst mit Performance
und Videoinstallationen zeigen die Galerie Horrach Moyá und die
Kulturstiftung La Caixa.
Und Musik gibt es auch: In La Caixa ein Konzert mit Paloma
Berganza und Horacio Icasto; im Museum Es Baluard, das noch bis
Ende September täglich außer Montag bis 24 Uhr geöffnet ist, spielt
der Jazz-Musiker Molly Duncan.
Die ,,Nit de l'Art” ist trotz aller Kleinstadtquerelen wieder
einmal der Beweis: Palma ist eine Stadt mit lebendiger
Kunstszene.
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