Eigentlich hätte Schauspielerin Tanja Szewczenko schon zwei Tage
vor der „Bild”-Aktion an der Playa de Muro wieder in Köln für die
Daily-Soap „Unter uns” vor der Kamera stehen sollen. Doch der
Drehplan verschob sich, die 27-Jährige bekam ein paar Tage frei.
„Das war großes Glück”, freut sie sich im MM-Gespräch. „Sonst hätte
ich an diesem Wochenende auch nicht nach Mallorca fliegen
können.”
Inzwischen arbeitet Tanja wieder für „Unter uns” – nach mehr als
drei Monaten Pause. In dieser Zeit war sie bei den
Karl-May-Festspielen in Bad Segeberg im Einsatz, spielte in dem
Stück „Unter Geiern – der Sohn des Bärenjägers”. Ihre Rolle als
Bäckerin „Kathi Ritter” wurde von den „Unter uns”-Autoren für
einige Zeit aus der Handlung geschrieben. „Man will den
Schauspielern ermöglichen, dass sie neben der Soap auch noch andere
Projekte machen können. Zum Beispiel Theater spielen oder auch mal
an einem Workshop teilnehmen.
Dadurch sollen die Leute weiterkommen. Aber wir kehren ja auch
mit neuen Erfahrungen zurück, die wir für uns nutzen und
weitergeben können”, meint Tanja Szewczenko, die auch während der
normalen Drehwochen regelmäßig Schauspiel-Unterricht bekommt.
Für die in Dortmund aufgewachsene gebürtige Düsseldorferin ist
die Schauspielerei bereits die zweite Karriere. Sie war in den 90er
Jahren Deutschlands Eis-Prinzessin, holte deutsche Meistertitel im
Eiskunstlauf und etablierte sich in der Weltspitze. Zu den größten
Erfolgen gehörten ein sechster Platz bei Olympia 1994 in
Lillehammer und die Bronze-Medaille bei der EM 1998. Wegen einer
Fußverletzung beendete Tanja schließlich ihre Karriere.
„Im November ist's vier Jahre her”, erinnert sich die
Ex-Leistungssportlerin und betont, dass die Zeit als
Eiskunstläuferin endgültig abgeschlossen ist. Sie will nach vorne
schauen.
Nach der Eis-Karriere tourte Tanja als Gaststar mit der irischen
Stepdanceshow „Magic of the Dance”, dann bestand sie das Casting
bei „Unter uns” und gehört seit Februar 2002 zu den
Publikumslieblingen. Schauspielerei, das war neben dem Eislaufen
ihr zweiter Kindheitstraum. Hat sie erwartet, dass alles so klappt?
„Intuitiv hatte ich ein gutes Gefühl, weil es eben mein Traum war.
Aber ich habe mich auch extrem reingekniet und an mir gearbeitet.
Wenn ich heute eine meiner ersten Szenen sehe, dann schlage ich die
Hände über dem Kopf zusammen und lache mich tot.”
Dass ihr die Türen vielleicht wegen des prominenten Namens eher
aufgemacht wurden als anderen, räumt Tanja Szewczenko ein. „Aber
gerade dann muss man sofort Leistung zeigen. So war es auch im
Theater. Wenn Lieschen Müller zum ersten Mal eine Hauptrolle
spielt, dann interessiert man sich nicht so dafür. Ich dagegen
musste sofort bestehen.” Erste Theatererfahrungen sammelte sie
Anfang 2003 in Bonn-Bad Godesberg. Tanja spielte die Hauptrolle in
der Komödie „Ein Ehemann zur Ansicht”. Damals war sie nicht von der
Daily-Soap freigestellt und ging an ihre Grenzen. Tagsüber Studio,
abends Bühne. „16- bis 18-Stunden-Tage. Und das über drei Monate.
Ich musste mir fast schon einen Plan machen, wann ich unter die
Dusche gehen kann ...”
Der Schauspielerei will Tanja treu bleiben. Und irgendwann noch
einen Jugendtraum verwirklichen: einen Tanzfilm drehen. Dieser
Wunsch kam schon auf, als Klein-Tanja vor vielen Jahren bei ihrem
Opa alte Filme von Marika Rökk oder Fred Astair guckte. Später
bekam sie große Augen bei „Dirty Dancing” und „Flashdance”.
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