Jedes Jahr am 12. September blicken die mallorquinischen
Honoratioren andächtig zu Fahne. An diesem Tag schwor König Jaume
II. 1276 auf die verbrieften Rechte und Privilegien der
Inselbewohner.
Der „Diada” genannte Feiertag ist immer auch mit diversen
Auszeichnungen verbunden. Die Preisträger werden oft schon Monate
zuvor ausgewählt, nicht selten begleitet von öffentlichem
Interesse. Dass in diesem Jahr noch eine ordentliche Portion
Polemik hinzukam, lag an der französischen Schriftstellerin George
Sand. Die verbrachte den Winter 1838/39 in Valldemossa und zeigte
sich von der Natur durchaus angetan, machte aber andererseits aus
ihrer Geringschätzung für die Inselbewohner keinen Hehl. „Faul,
schmutzig und dumm” seien sie.
Als Inselratspräsidentin Maria Antònia Munar vorschlug, Sand zur
„Adoptivtochter” Mallorcas zu machen, machte sie sich deshalb nicht
nur Freunde. Vor allem die linksnationalistischen Parteien PSM und
EU-EV waren der Ansicht, es gebe würdigere Persönlichkeiten. Am
Montag stimmten letztlich aber auch sie für die Literatin.
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