Für Jessica Bennigsen ist die Welt wieder in Ordnung: Am 8.
Januar durfte sie ihr Baby endlich zu sich nach Hause nehmen. Seit
einigen Tagen kann es ohne die Zufuhr von Sauerstoff leben. Leonie
war als Sechs-Monats-Frühchen auf die Welt gekommen – beim Urlaub
der Eltern auf Mallorca. Drei Monate lang wurde sie im Brutkasten
in einem Krankenhaus in Palma aufgepäppelt, Mitte November war sie
von der Deutschen Rettungsflugwacht nach Deutschland geflogen
worden, wo sie direkt in die Dortmunder Universitätsklinik
eingeliefert wurde. Jetzt sieht alles nach einem Happyend des
Urlaubsdramas aus.
„Es geht ihr gut”, sagt Jessica Bennigsen über ihre kleine
Tochter. Mehr als fünf Monate nach der Geburt hat Leonie das
Gewicht erreicht, das sie eigentlich bei der Geburt hätte haben
sollen: 3250 Gramm. Doch Mitte August brachte sie gerade mal 625
Gramm auf die Waage.
Für die Familie begann damals eine schwierige Zeit: Das Kind
musste künstlich beatmet und ernährt werden und im Brutkasten
bleiben. Helge Bennigsen und die ältere Tochter Svenja traten nach
etwa einer Woche die Heimreise an, da Arbeit und Schule keinen
Aufschub duldeten. Die Mutter blieb alleine auf Mallorca zurück, um
ihr Kind jeden Tag besuchen zu können. Doch wovon den monatelangen
Zwangsurlaub auf der Insel finanzieren? Verzweifelt wandte sich die
junge Frau an das Mallorca Magazin und das deutsche
Konsulat.
Nach einem Zeitungsbericht meldeten sich spontan Leser, die
helfen wollten. Große Erleichterung, als der Reiseveranstalter
1-2-Fly die in Not geratene Urlauberin kostenlos in einem Hotel
aufnahm und für Verpflegung sorgte. Auf eigene Kosten führte Mitte
November die Deutsche Rettungsflugwacht den Transport des Babys
nach Deutschland durch – eine knifflige Angelegenheit, die einen
Stab von Profis und aufwändige Technik erforderte.
Durch die Medikamente, so die Mutter, die Leonie während der
letzten Monate verabreicht bekam, habe ihre Hüfte gelitten.
Eventuell müsse das Kind noch einmal ins Krankenhaus, um operiert
zu werden. „Aber ich bin froh, dass Leonie ansonsten gesund und
endlich bei uns ist.” (ele)
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