Zwei neue Fälle von „Rinderwahnsinn” sind seit Jahresbeginn auf
den Balearen registriert worden. Damit erhöht sich die Zahl der
BSE-Fälle auf Mallorca seit dem erstmaligen Auftreten der Krankheit
im Jahr 2001 auf drei, auf Menorca wurden bislang zwölf Rinder mit
der Krankheit infiziert. Während die Verbraucher nach Aussage der
Balearenregierung gelassen auf diese Nachricht reagierten, machte
sich ein Bericht der Zeitschrift „Science” über Giftstoffe in
Zuchtlachs im Kaufverhalten bemerkbar.
Bereits im November war Räucherlachs nach einer Veröffentlichung
des deutschen Verbrauchermagazins Öko-Test negativ in die
Schlagzeilen gerückt: Von 19 getesteten Räucherlachs-Marken (davon
drei aus ökologischer Zucht) enthielten mehr als die Hälfte viel zu
viele Keime und wurden teilweise als gesundheitsschädlich
eingestuft.
Nun empfahlen US-Wissenschaftler, Zuchtlachs aufgrund der
Belastung mit Umweltgiften nicht mehr als zweimal pro Monat zu
essen. Der Bericht wurde in fast allen spanischen Medien
verbreitet. Forscher der Universität Bloomington hatten mehr als
zwei Tonnen Lachs untersucht. Die mehr als 700 Fische stammten von
Lachsfarmen in Nordamerika, Chile und Nordeuropa.
Bis auf wenige Ausnahmen stellten sie bei Zuchtlachsen
wesentlich mehr Umweltgifte fest als in wild lebenden Lachsen. Am
stärksten belastet war europäischer Zuchtlachs aus Schottland und
Dänemark. Ursache sei das Futter aus Fischmehl und –öl, in dem
schädliche Substanzen angereichert seien. Anhand der Konzentration
von PCB, Dioxin, Dieldrin und Toxaphen bestimmten die
Wissenschaftler Richtlinien für den Lachskonsum.
Norwegische Lebensmittelbehörden haben die Vorwürfe
zurückgewiesen. Die Belastung bewege sich ausnahmslos unterhalb der
von der EU und der Weltgesundheitsorganisation zugelassenen
Grenzwerte. Auch die balearische Gesundheitsministerin Ana Pastor
gab Entwarnung. Gleichwohl stellten Händler auf den Inseln
Umsatzrückgänge fest.
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