Mit der Verabschiedung des neuen Straßenbauplanes für Mallorca
hat der Inselrat am vergangenen Montag den Weg freigemacht für die
Autobahn Inca-Manacor sowie für die zweite Ringautobahn um Palma.
Für den neuen Verkehrswegeplan stimmten die Parteien des
Regierungsbündnisses, die konservative Partido Popular (PP) und die
bürgerliche Regionalpartei Unió Mallorquina (UM).
Die linken Oppositionsparteien im Inselrat forderten zunächst
ohne Erfolg die Rücknahme der Vorlage und votierten dann
geschlossen gegen den Plan. Die sozialistische PSOE kündigte an,
zur Verhinderung der Bauprojekte jegliche Rechtsmittel einlegen zu
wollen. Insbesondere bei der Abänderung des Verkehrswegeplanes ist
gegen geltende Bestimmungen verstoßen worden, kritisierte der
PSOE-Sprecher Francesc Quetglas.
Begleitet wurde die strittige Abstimmung von rund 50
Autobahngegnern, die bei strömendem Regen stundenland vor dem
Gebäude des Inselrates in Palma ausharrten, um gegen den
Verkehrswegeplan zu demonstrieren. Ein Dutzend Polizeibeamte
überwachten die friedliche Kundgebung.
Zu massiven Demonstrationen gegen die geplante Autobahntrasse
zwischen Inca und Manacor hatten sich bereits am vergangenen
Samstag nach Polizeiangaben 6000, nach Veranstalterangaben knapp
10.000 Menschen auf dem Marktplatz in Sineu versammelt. Die
Autobahngegner, die sich in der Plattform „Autovía No”
organisierten, sahen sich in Sineu durch hochrangige
Oppositionspolitiker wie dem ehemaligen balearischen
Ministerpräsidenten Francesc Antich (PSOE) sowie dessen
Ex-Tourismusminister Celestí Alomar unterstützt.
Wenige Tage zuvor hatte die balearische Verkehrsministerin Mabel
Cabrer (PP) erklärt, die Einwirkungen der Autobahn auf die Umwelt
werden von den Gegnern übertrieben dargestellt. Die Trassenplanung
folge weitgehend der bereits bestehenden Straße.
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