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Kinder haben's gut: Sie müssen sich um Mode-, Geschmacks– und Gewissensfragen am Strand keine Gedanken machen. Ganz einfach nackig im Wasser und im Sand herumzutoben gehört für sie zu den natürlichsten Dingen der Welt. Aber kaum machen sich die ersten Anzeichen der Pubertät bemerkbar, geht's los mit der Quälerei: Was soll ich bloß anziehen an der Playa?

Auch für Nacktbader ist die Frage gelöst, haben sie sich einmal zu dazu entschlossen, dass Outfits völlig überflüssig sind. Obwohl selbst unter ihnen Zweifler zu beobachten sind: manche(r) lässt gerne im Liegen alle Hülle fallen, steigt vor dem Gang ins Wasser aber doch ins Höschen. Angst vor Spannern? Oder vor Fischen und giftigen Quallen?

Grenzgänger greifen gerne zum Stringtanga: Da gibt's beim Bräunen keine Streifen. Man ist reichlich nackt, aber doch ein klitzekleines bisschen angezogen. Zu empfehlen vor allem für die Bereiche, in denen mit den Nudistenstränden und „textilen” Zonen auch zwei Weltanschauungen aneinander stoßen. Und von denen bevorzugt, die sich eigentlich gerne ganz ohne Kleider sonnen würden, für die aber die Nudistenstrände zu weit weg oder zu schlecht zu erreichen sind.

Während angezogene Strandgänger an Nudistenplayas ziemlich daneben sind, setzen sich die Halbnackten an konventionellen Stränden immer mehr durch: Sich am Meer „oben ohne” zu bewegen, ist für viele Frauen mittlerweile normal. Bei der Wahl „Bikini oder Badeanzug” sind eher praktische Erwägungen im Spiel. Der Einteiler verrutscht nicht so schnell.

Auch die Männerwelt muss Farbe bekennen am Strand: Bermuda-Shorts oder eng sitzendes Badehöschen ist hier die Frage. Oder besser gesagt, für viele keine Frage mehr: Badehosen in Slipform, so heißt es unter den Spaniern, trägt kein Mensch mehr. Wer sich doch für die praktische Variante entscheidet – trocknet schneller und schlottert nicht rum – outet sich schnell als „Guiri”, als uncooler Ausländer.

Vielleicht ist das Publikum am Strand von Portals, wo unsere Umfrage (rechts) gestartet wurde, nicht repräsentativ. Aber dort zeichnete sich zumindest ein kleiner Trend ab: Die meisten Befragten würden am liebsten gar nichts anziehen, weniger aus ideologischen denn aus ästhetischen Gründen. Motto: Nichts kleidet so gut wie nahtlose Bräune.