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Der Wahlsieg der PP auf den Balearen hat Gestalt angenommen. Das Kabinett, das Ministerpräsident Matas vorgestellt hat, kann insgesamt nicht als der große Wurf gelten. Aber das ist angesichts des Mangels an politischen Schwergewichten auch Utopie. Bestes Beispiel ist die Nominierung des ehemaligen OB-Stellvertreters von Palma, José María Rodriguez, den Bürgermeister-Kandidatin Cirer geschasst hatte und der von Matas nun fürs Innere „recycelt” wurde. Musste das sein?

Dennoch, es gibt berechtigte Hoffnung, dass sich auf den Balearen viele Dinge zum Besseren wenden werden. Sie beruht zum einen auf der Tatsache, dass nicht nur Matas, sondern auch mehrere seiner Minister Erfahrung in politischen Ämtern haben. Wir können also davon ausgehen, dass eine gewisse Professionalität in der Politik einkehrt, eine Professionalität, die der Fortschrittspakt vermissen ließ. Wir erinnern nur an die Art und Weise, wie die Ökosteuer für Urlauber eingeführt wurde.

Zum anderen beruht die Hoffnung auf Joan Flaquer. Machen wir uns nichts vor: Das mit Abstand wichtigste Amt auf den Balearen ist das des Tourismusministers. Jurist Flaquer, ein blitzgescheiter Senkrechtstarter, hatte es schon einmal inne und gilt trotz seiner Jugend (38) als ein starker Mann in der Balearen-PP. Das eröffnet ihm die Möglichkeit, das Amt souverän auszufüllen. Und das ist auch vonnöten. Es muss wieder für den Tourismus und nicht gegen ihn gearbeitet werden. Und es müssen Visionen für den wichtigsten Wirtschaftszweig der Inseln entwickelt werden.

Eine kluge Entscheidung hat Flaquer schon getroffen: TUI-Sprecher Juan Carlos Alía zum Chef des Fremdenverkehrsamtes Ibatur zu machen. Auch das verspricht Professionalität. Und endlich wieder bessere Presse, denn Alía kann perfekt Deutsch und kennt die deutschen Medien und deren Vertreter.

Einen weiteren Minister wollen wir doch noch hervorheben: den Umweltminister. Ihm kommt zumindest eine gestiegene Bedeutung zu. Denn wenn Matas die Ökosteuer abschafft, werden viele – auch viele Deutsche – darauf achten, was aus den durchaus lobenswerten ökologischen Initiativen der Vorgängerregierung wird. Jaume Font hat sich als Bürgermeister von Sa Pobla bisher nicht als Umweltkämpfer hervorgetan. Jetzt muss er ran. Mallorcas Zukunft hängt nicht nur von Fluggastzahlen ab, sondern auch von einer intakten Umwelt.