Saisonziel erreicht. Real Mallorca ist nicht abgestiegen, nach
14 Siegen, 14 Niederlagen und zehn Unentschieden kann der neunte
Tabellenplatz für einen kleinen Club wie Real, der jetzt sechs
Spielzeiten hintereinander der ersten Liga angehört, als schöner
Erfolg gewertet werden.
Doch was sich so ausgeglichen anhört, war in Wahrheit eine
Achterbahnfahrt der Gefühle. Unter dem neuen Trainer Gregorio
Manzano verlor das Inselteam die ersten drei Spiele und hatte die
rote Laterne. Dann folgte eine sensationelle Siegesserie von sieben
Spielen und der berauschende Aufstieg bis auf Platz drei.
Danach ging es langsam, aber stetig bergab, an Spieltag 24
näherte sich die Mannschaft gefährlich den Abstiegsrängen. Die Elf
um Spielgestalter Ariel Ibagaza fing sich jedoch, kurz vor Ende der
Saison reifte sogar der Traum von einem Uefa-Pokal-Platz, der aber
schnell platzte.
Eine durchschnittliche Leistung einer durchschnittlichen Elf
also – die dennoch kein Mallorca-Fan je vergessen wird. Denn am 3.
Mai spielte das kleine Mallorca das große Real Madrid an die Wand –
in dessen Stadion. Die Zuschauer im Santiago Bernabeu trauten ihren
Augen nicht, als Mallorca aus einem 1:0-Pausenrückstand in nur 45
Minuten eine 1:5 Packung machte. Eine Krönung der Saison wäre der
Pokalsieg.
So gut die Rückschau auf die Saison 2002/03 ausfallen mag, so
trübe sind die Aussichten für die Zukunft. Der Verein schreibt
dunkelrote Zahlen, um das Defizit auszugleichen, soll durch eine
Kapitalerhöung Geld in die Kassen fließen. Noch hat sich kein
mallorquinischer Unternehmer bereitgefunden, in die Kasse zu
greifen.
Bleibt es dabei, muss Präsident Alemany verkaufen. Vor allem
Stürmerstar Samuel Eto'o steht auf etlichen Wunschlisten ganz oben,
auch auf der von Milan und Schalke 04. Er soll mindestens 14
Millionen kosten. Auch Ibagaza könnte viel einbringen, um ihn
bemüht sich beispielsweise Atlético Madrid.
Da Goalgetter Walter Pandiani ebenso wie Verteidiger Federico
Lussenhoff nur ausgeliehen war, dazu sieben Spieler noch ohne neuen
Vertrag sind, könnte die Mannschaft vor einem kompletten Umbruch
stehen. Unklar ist, wer dafür sportlich verantwortlich wäre. Noch
ist auch Trainer Manzanos Vertrag nicht verlängert worden.
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