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Endlich sind Mallorquiner und Urlauber wieder einmal einer Meinung: Bei diesen Temperaturen hält man es nur am oder im Wasser aus, vorzugsweise am Strand, weil dort auch noch am ehesten die Chance auf eine frische Brise gegeben ist. Damit ist auch klar: Ohne Playas könnte Mallorca den Sommer-Tourismus vergessen. Die meisten Reisenden in der heißen Jahreszeit wollen in erster Linie Strand-Urlaub machen, der Rest – von Action bis Kultur – ist Beiwerk.

Ist Mallorca darauf eingerichtet? Eindeutig jein. Die Insel hat, den Betonburgen zum Trotz, wunderschöne Strände zu bieten. Wer an der Playa de Muro aufs türkisblaue Wasser blickt, kann sich zehn Stunden Flug in die Karibik sparen. Genauso wichtig: In der Regel ist die Qualität des Wassers top.

Dennoch sind einige Mängel nicht zu übersehen. Wie kann es etwa sein, dass sich am Strand von Ciutat Jardí (Palma) bis vor wenigen Tagen noch der Wintermüll auftürmte? Und gibt es wirklich keine Handhabe gegen die Umweltschweine auf den Schiffen, die auf hoher See offenbar Müll verklappen, der dann irgendwann gegen Mallorcas Küste schwappt? Erreichen die Beschwerden darüber nur die Redaktion, nicht aber die Verantwortlichen in Behörden und Regierungen?

In Sachen Strandsicherheit ist zugegebenermaßen viel geschehen – die negativen Schlagzeilen von ertrunkenen Touristen haben gewirkt. Dennoch ist die Ausstattung der Playas, da Sache der Kommunen, völlig uneinheitlich. Während in Calvià Profis mit Notkoffern die Menge beobachten, hisst in der Cala von Deià der Chef der Kneipe grüne, gelbe oder rote Flaggen. Das war's. Gemeindesache ist auch, ob öffentliche Toiletten zur Verfügung stehen. Tausenden bleibt gar nichts anderes übrig, als ins Meer zu pinkeln.

Überhaupt der Naturschutz. Mallorca kann es sich nicht leisten, Naturgebiete wie Mondragó oder Es Trenc zu sperren. Aber zeitweise ist der Druck auf die Biotope einfach zu stark. Deshalb wäre gar nichts dagegen einzuwenden, wenn jene, die ihr Handtuch in naturbelassenen Dünen ausbreiten wollen, auch dafür Eintritt bezahlten. Fürs Parken wird in es Trenc ja auch geblecht. Das Geld könnte gut für die Erforschung der Strandsysteme ausgegeben werden; vielleicht würden so irgendwann einmal auch die umstrittenen Sandaufschüttungen überflüssig.

Mallorcas Strände sind gut. Aber sie könnten besser sein.