Schau da, schau da, die Billigheimer sind da! „Discount Travel”
nennt die TUI verschämt ihre neue Marke der Sonderangebote, und
andere tun es ihr gleich.
Sonderangebote? Da gab es vor wenigen Jahren schon ganz andere
Offerten, die den einwöchigen Mallorca-Urlaub vergleichsweise
günstig ermöglichten: für 211 Mark nämlich statt für jetzt 211
Euro.
Aber wir wollen nicht meckern. Auch für Sonderangebote waren die
Zeiten eben schon mal besser; und immerhin dienen sie einem guten
Zweck: die Hotels auf der Urlaubsinsel und damit die Kassen von
Staat und Bürgern hierzulande ein wenig mehr zu füllen.
Denn der Mallorca-Tourismus lahmt bekanntlich, die Hotels sind
ziemlich leer und die Arbeitsämter ziemlich voll. Bei beiden sollte
um diese Jahreszeit das Gegenteil der Fall sein.
Wer trägt die Schuld? Der (sozialdemokratische) Kanzler in
Berlin mit seiner (Anti-)Wirtschaftspolitik, die die Deutschen am
Urlaub sparen läßt wie Michaela Schaffrath am Badedress? Oder mehr
der (sozialdemokratische) Ministerpräsident in Palma mit seiner
(Anti-) Tourismuspolitik, die vielen Deutschen den Mallorca-Urlaub
ziemlich gründlich verleidet hat?
Die Zeiten sollen, werden, müssen sich, so oder so, einfach
ändern! Denn dort wie hier verspricht die Regierung das Blaue vom
Himmel herunter, hier wie dort will die konservative Opposition an
die Macht: in Berlin hofft Angela Merkel, in Palma Jaime Matas.
Bleiben wir bei dem Mallorquiner: Schwer wird es der balearische
Ex-Regierungschef haben, nach den Geschützen, die sein Nachfolger
Francesc Antich dieser Wahlkampftage auffährt. Überall und für
jeden etwas: mehr Geld, Schulbücher gratis, Pflichtfach Englisch,
neue Bahn Santa Ponça-Arenal, viel mehr Sozialwohnungen,
hochmoderne Signaltafeln an der Autobahn. Dutzende neue Wahltaten
und -versprechen pro Tag. Da zählen die fast 3000 Arbeitslosen, die
der April mehr bescherte als der März, herzlich wenig.
Ob die Konservativen es denn besser richten könnten, würden oder
werden, weiß nur der liebe Gott. Möge er doch mitwählen am 25. Mai
auf Mallorca, meinen Sie? Auf den alten Herrn ist doch auch kein
Verlass mehr: Schröders Wiederwahl hat er ebenfalls zugelassen.
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