Für die Fans von Real Mallorca ist die Welt im Moment ziemlich
in Ordnung. In der Liga gewann das Team mit 2:1 und ist nun die
größten Abstiegssorgen erstmal los. Hauptgesprächsthema in dieser
Woche war aber das Pokalfinale, in dem Real Mallorca am 28. Juni um
21 Uhr gegen Recreativo de Huelva antritt. Der spanische
Fußballverband legte am Montag Elche, nahe Alicante, als Spielort
fest – für Real der erste Sieg schon vor dem Anpfiff.
Denn es hatte einen harten Fight gegeben. Real wollte unbedingt
eine Stadt am Mittelmeer, damit viele Fans mitreisen können.
Favorisiert wurden Barcelona oder Valencia, aber auch Elche wäre
eine gute Entscheidung, hieß es im Vorfeld. Die Verantwortlichen
von Huelva, an der Costa de la Luz gelegen, wollten nach Málaga,
Sevilla oder Madrid.
Das Stadion Martínez Valero des Zweitligisten Elche bietet
36.686 Zuschauern Platz und wurde am 8. September 1976 eingeweiht.
Es war eines der Stadien der Fußball-WM 1982.
Als bekannt wurde, dass die Wahl auf Elche fiel, reagierte
Recreativo-Präsidend Francisco Mendoza – wie auch die
Öffentlichkeit in der andalusischen Stadt – sauer. Er forderte, die
Entscheidung zu überdenken. Am Mittwoch machte er dann noch mit
einer unerfüllbaren Forderung auf sich aufmerksam: Mendoza forderte
vom Verband 17.500 Tickets für das Spiel – eines für jedes
Club-Mitglied. Viel mehr als 14.000 wird er aber nicht bekommen, da
jeder Finalist nur Anspruch auf 40 Prozent der Karten hat. Mendoza:
„Wenn nur ein Vereinsmitglied keine Karte hat, wird der Präsident
des Vereins nicht beim Finale sein.” Mendoza schaut sich die Partie
also wohl im Fernsehen an ...
Auf Mallorca arbeiten die Reisebüros inzwischen fieberhaft. Es
wurden bereits drei Schiffe gechartert, die nach Valencia fahren.
Außerdem bemüht man sich um Flugzeuge. Das günstigste Angebot für
die Schiffsreise liegt derzeit bei 84 Euro, wer fliegen will, ist
ab 208 Euro dabei. Natürlich ohne Übernachtung, nach dem –
hoffentlich erfolgreichen – Spiel geht es zum Feiern nach
Palma.
Wenn Real Mallorca tatsächlich der Sieg im Cup-Finale gelingt,
spielt das Team in der nächsten Saison auf europäischer Bühne mit.
Als Pokalsieger wäre man im Uefa-Cup. Die Uefa-Cup-Qualifikation in
der Liga zu schaffen, ist schwieriger. Immerhin: Aus den letzten
drei Spielen konnte das Team von Trainer Gregorio Manzano sieben
Punkte holen.
Die Partie gegen Valladolid begann für Real nicht berauschend.
Es blieb bei zwei Torchancen in Hälfte eins (Alvaro Novo, 7., David
Cortés, 28. Minute). Ab der 22. Minute war das Heimteam kopflos,
weil der angeschlagene Spielmacher Ariel Ibagaza vom Platz ging.
Campano versuchte die Rolle auszufüllen, was ihm zumindest in der
ersten Hälfte nicht gelang.
Den Pausentee musste Real mit dem Wissen einnehmen, dass man
einen Rückstand aufzuholen hatte. Direkt vor dem Halbzeitpfiff
hatte Valldolids Jonathan nämlich per Kopf den Treffer zum 0:1
gemacht.
In der zweiten Hälfte hatten die Gäste zwar die erste Chance,
Mallorca spielte aber stärker auf. Zum Matchwinner wurde der in
Manacor geborene Albert Riera. Er gab in der 53. Minute die Vorlage
zum Kopfballtor von Walter Pandiani – 1:1. Schon vier Minuten
später schoss Riera dann selbst den 2:1-Siegtreffer. Das Zuspiel
kam von Pandiani. Riera wurde von den meisten Experten als bester
Spieler auf dem Platz gesehen, auch Abwehrmann David Cortés machte
ein Top-Spiel.
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