Mercedes Benz, BMW und Opel sei Dank. Nicht etwa, weil die
Autokonzerne zu Testfahrten mit ihren neuesten Modellen eingeladen
hatten. Für den freundlichen Empfang, die luxuriöse Unterbringung,
das ausgezeichnete Essen und die Überlandfahrten versprechen sich
die Unternehmen schließlich im Gegenzug möglichst viel
Öffentlichkeit, sprich Werbung (siehe Thema der Woche). Auch nicht
nur, weil diese Unternehmen eine ganze Stange Geld auf der Insel
liegen lassen. Vielmehr, weil sie uns Journalisten die Augen
geöffnet haben: für die Schönheit Mallorcas.
Obwohl ich seit einigen Jahren auf der Insel lebe und bereits
bei vielen Gelegenheiten ins Schwärmen geraten bin, wenn ich etwa
eine neue Bucht oder ein besonders idyllisches Plätzchen in den
Bergen entdeckt habe, ist mir bei der Fahrt im offenen Wagen über
die Insel einmal mehr das Herz aufgegangen. Selten habe ich
Mallorca schöner erlebt als an diesem Frühlingstag. (Ohne den
selbstlosen Dienst am Leser wäre ich wahrscheinlich nicht auf die
Idee gekommen, an einem gewöhnlichen Wochentag ganz gemächlich über
die Landstraßen zu tuckern.)
So wie mir muss es in diesen Tagen Hunderten von Journalisten
gehen. Einige werden die schönen Seiten Mallorcas vielleicht schon
kennen. Andere haben Gelegenheit, gründlich mit ein paar
Vorurteilen im eigenen Kopf und denen ihrer Leser aufzuräumen. Das
Tourenbegleitheft, das Mercedes seinen Gästen mit auf den Weg gibt,
liest sich in weiten Teilen wie ein Reiseführer durch „das andere
Mallorca”. Eine bessere Werbung als ihr Journalisten-Programm
könnte die Insel gar nicht haben. Denn vermutlich werden neben den
Berichten über Motoren und neue Automodelle auch ein paar
Reisereportagen abfallen – oder zumindest die Ideen dazu
geboren.
Mallorcas Landschaft alleine reicht nicht aus, um solch
werbewirksame Veranstaltungen auf die Insel zu bekommen. Aber zum
Glück haben wir ja auch die erforderlichen erstklassigen Hotels und
die ausgezeichneten Restaurants, mit denen auch namhafte Marken
Staat machen können. Wir haben allen Grund, positiv
vorauszuschauen: Auch wenn die Tourismusbranche schon tollere Tage
erlebt hat – Mallorca und auch ihre Schwesterinseln sind einfach zu
attraktiv, um dauerhaft an Zugkraft zu verlieren.
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