Die UNO scheint aus der jüngsten Ölkatastrophe vor Galicien
gelernt zu haben. Im November wollen sich auf Sizilien Vertreter
der Mittelmeer-Anrainerstaaten zu entscheidenden Gesprächen
treffen. Ziel ist es, ein verbindliches Verbot von Öltransporten in
Einhüllentankern auszusprechen. Ehe das geplante Gesetz in Kraft
treten kann, müsste es von den einzelnen Parlamenten ratifiziert
werden.
Die UNO will es aber bei einem bloßen Verbot nicht belassen.
Tanker, die Schweröle, Bitume und andere gefährliche Fracht
transportieren, sollen verpflichtet werden, sich höher gegen
Unfälle zu versichern. Des Weiteren sollen die drei Zugänge zum
Mittelmeer – Gibraltar, Bosporus und Suezkanal – schärfer
kontrolliert werden. All dies teilte Anfang der Woche der ehemalige
Umweltkommissar der UNO, Humberto Da Cruz, bei einem Besuch in
Palma mit.
Das Interesse von Seiten der UNO am Mittelmeer hat einen guten
Grund. In wenigen Monaten wird eine neue Ölpipeline, die in
Vorderasien beginnt, an der Adria enden. Mit der Folge, dass sich
das Tankeraufkommen in der Region erhöhen wird.
Obwohl seit 1999 keine Einhüllentanker mehr gebaut werden
dürfen, sind noch immer rund 3600 auf den Weltmeeren unterwegs.
Umweltschützer fordern nicht erst seit dem Prestige-Unglück, Tanker
mit mehr als 20 Jahren aus dem Verkehr zu ziehen. Zur Erinnerung:
Die Prestige, die mit 77.000 Tonnen Schweröl an Bord vor Galicien
leckschlug, hatte gut 25 Jahre auf dem Buckel.
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