Ein Untersuchungsgericht in Palma hat Mordanklage gegen zwei
deutsche Männer erhoben. Dem homosexuellen Pärchen wird
vorgeworfen, am 9. Dezember 1998 den Portier einer Pension in Can
Pastilla getötet zu haben. Der Mann wurde auf der Männertoilette im
Erdgeschoß der Herberge von hinten mit einem eisernen Blumenständer
niedergeschlagen und dann mit einem Hemd erwürgt. Obwohl das Opfer
bereits tot war, ersetzten die Täter das Hemd dann durch ein
stabileres Handtuch und würgten weiter. In einem nahe gelegenen
Müllcontainer stellte die Polizei das „Tathemd”, das
„Würgehandtuch” und blutverschmierte Wäsche sicher. Darunter zwei
Hemden der Angeklagten.
Die beschuldigten Deutschen weisen jede Tatbeteiligung von sich.
Laut ihrer Aussage haben sie das Opfer am frühen Morgen entdeckt,
und sich bei dem Versuch zu helfen, mit Blut beschmiert. Die beiden
Deutschen mit den Initialen P. D. und M. H.-S. reisten laut der
polizeilichen Ermittlung zwei Tage nach dem Verbrechen überstürzt
ab. Weder hatten sie ihre Rechnung über rund 1200 Euro bezahlt noch
ihre persönliche Habe mitgenommen.
Nach dem Duo wurde darüber hinaus im Zusammenhang mit einem
weiteren Mord an einer Deutschen auf Mallorca per internationalem
Haftbefehl gefahndet. Im Oktober 2001 wurden sie von der
österreichischen Polizei in Graz verhaftet und wegen des
Frauenmordes ausgeliefert. Der Vorwurf bezüglich der toten Frau
wurde allerdings vor einigen Monaten zurück genommen. Für den Mord
am Portier fordert die Anklage jeweils 17 Jahre Haft, die
Nebenklage, vertreten durch Angehörige des Opfers, 25 Jahre. Die
Verteidigung plädiert auf Freispruch.
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.