Mehrfach hatte ich bereits Weißweine aus dem Weinanbaugebiet
Rueda vorgestellt. Sie sind vielfach aus Verdejo gefertigt, der
dort vorzugsweise angebauten weißen Rebsorte.
Die Weine aus Rueda erlebten während der letzten Jahre in puncto
Beliebtheit einen wahren Boom. Zivile Preise und vor allem ihre
charakteristischen Aromen sind für diesen Erfolg verantwortlich.
Fast alles ist möglich: von Minze bis Fenchel, von Apfel bis
Zitrusduft. Überschäumende Frucht, bisweilen eine Spur bitter,
jedoch letztlich harmonisch im Zusammenspiel reifer Trauben mit
frischer Säure.
Der „Belondrade y Lurton, fermentado en barrica”, so lautet die
korrekte Bezeichnung, besteht ebenfalls zu 100 Prozent aus Verdejo.
Die Besonderheit besteht darin, dass er elf Monate lang in
französischen und amerikanischen Eichenfässern ausgebaut wurde.
Seine Farbe im Glas ist strohgelb mit Neigung zum goldfarbenen. Der
„Belondrade y Lurton” erinnert in der Nase an rauchiges Holz, Mango
und an Orangen. Im Gaumen ist er gut ausgewogen, komplex und sehr
elegant. Lang anhaltend im Abgang. Sein Preis: knapp unter 20
Euro.
Übrigens fand im September 2001 in der Rueda eine Änderung im
Reglement statt. Nun dürfen auch bestimmte rote Rebsorten
vermarktet werden. Dies lässt in Kürze auf die ersten Rotweine aus
dieser Gegend hoffen.j
Der Autor, Norbert Deingruber, ist Inhaber der Weinhandlung Casa
del Vino in Manacor.
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