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Es gibt ihn wieder! Auf den ersten Blick sieht er dem Jahrgang 1999 zum Verwechseln ähnlich, denn man ist dem Etikett des Vorgängers treu geblieben. Einzige Änderung – die Zahl 2000. Die Rede ist vom AN 2000 (Anima Negra).

Letzte Woche erschien dieser Rote auf dem Markt. Wie bereits in den vergangenen Jahren entwickelte sich zeitgleich eine leichte Hektik und Betriebsamkeit unter den Liebhabern hiesiger Topweine. Allerorts wurde reserviert und bestellt, und das aus gutem Grund. Aus der Ernte 2000 wurden 5000 Flaschen dieses Spitzengewächses weniger abgefüllt als im Vorjahr, das heißt statt 24.000 lediglich 19.000 Flaschen.

Eile ist also geboten! Der Preis des Anima Negra ist weitgehend gehalten worden, er beträgt derzeit im ausgesuchten Fachhandel etwa 26 Euro. Dies kann sich allerdings schnell ändern, wenn es auf die letzten Kisten zugeht. Ich rechne damit, dass der Vorrat höchstens bis Anfang 2003 reichen wird.

Dieser Rotwein, der schon fast Kultstatus genießt, hat die einheimische Callet–Rebe aus ihrem Dornröschenschlaf geholt und ihr internationale Anerkennung verschafft. Einst wurde sie fast ausschließlich zur Herstellung von Rosados verwendet. Ihre Trauben sind dunkler und größer als die des Manto Negro und tendieren manchmal fast ins Schwarze.

Eine erwähnenswerte Eigenart der in der Hauptsache aus Callet erzeugten Weine ist ein Aroma, das an Orangen erinnert. Der neue Anima Negra besteht zu 90 Prozent aus Callet (die Rebstöcke sind 50 Jahre alt und älter), den Rest teilen sich Manto Negro und Fogoneu. Er lag volle 26 Tage in der temperaturkontrollierten Maische. Die führte dem Rotwein zusätzliche Farbe und Aromen zu. 14 Monate lang ruhte dieser Rotwein in neuen Eichenfässern, immer unter der Kontrolle des Enologen Francesc Grimalt. Das Ergebnis: tiefes Kirschrot, viel reife Frucht mit Kräutertönen, voller Körper, elegant mit ausgezeichneter Säure. Sehr gute Lagerfähigkeit.

Der Autor, Norbert Deingruber, ist Inhaber der Weinhandlung Casa del Vino in Manacor.