Für Real Mallorca könnte das nächste Liga-Spiel richtungweisend
sein. Am Sonntag, 20. Oktober, treten die Inselkicker um 17 Uhr zum
Auswärtsspiel gegen Betis Sevilla an. Das allerdings findet in
Madrid statt, im Stadion Vicente Calderón, wo sonst Atlético
spielt. Grund: Das Stadion von Betis wurde nach Ausschreitungen im
Derby gegen den FC Sevilla vom spanischen Verband für zwei
Heimspiele gesperrt.
Die Kicker von Real Mallorca sitzen am Samstag um 16.30 Uhr im
Flieger nach Madrid und wollen am Sonntag mit einem Sieg
heimkehren. Nach dem Spiel weiß man besser, wohin der Weg für Real
in dieser Saison führt. Denn nach drei Niederlagen zum Start gab es
zuletzt zwei Siege, man belegt mit sechs Punkten Rang 12 der
Tabelle. Betis hat neun Punkte, ist Sechster.
Für Real-Trainer Gregorio Manzano kam die länderspielbedingte
Liga-Pause am vergangenen Wochenende zum richtigen Zeitpunkt: „Das
verkürzt die Rückkehr der angeschlagenen Spieler um eine Woche.”
Manzano freut sich besonders, den Kameruners Samuel Eto'o wieder im
Kader zu haben, der in den ersten vier Spielen gesperrt gewesen ist
und am fünften Spieltag gegen Espanyol seinen ersten
Saison-Auftritt hatte. Eto'o bewies gleich, wie wichtig er für das
Team ist. „Seine Aggressivität hat die anderen Spieler angesteckt”,
erkannte Manzano. „Wenn er auf dem Platz ist, sorgt das beim Gegner
für eine gewisse Unruhe.”
Dass er damit richtig liegt, beweist die Einschätzung von
Betis-Trainer Víctor Fernández, der meinte, dass sein Team vor
allem auf Eto'o und Ibagaza achten müsse.
Der Argentinier Ibagaza war in den letzten Tagen stark im
Gespräch. Weniger wegen seiner sportlichen Klasse, sondern wegen
Äußerungen, die Jesús Gil y Gil, berühmt-berühtigter Präsident von
Atlético Madrid, einer Sportzeitung gegenüber gemacht haben soll.
Gil hatte mit Real Mallorca über den Wechsel von Ibagaza und
Biagini in die Hauptstadt verhandelt. Das Vorhaben sei gescheitert,
weil Real die beiden Kicker angeblich im Paket verkaufen wollte,
offiziell die Ablöse aber vor allem bei Biagini hoch sein
sollte.
Hintergrund: Die Hälfte von Ibagazas Ablöse geht an dessen alten
Verein Lanús in Argentinien. Einen solchen „Betrug” habe Gil y Gil
nicht mitmachen wollen, weil man ihm zu genau auf die Finger
schaue. In späteren Interviews schwächte der Atlético-Präsident
seine Aussagen wieder ab, das Wort „Missverständnis” war zu hören.
Ibagaza betonte, ihn lasse das ganze Theater kalt: „Ich denke nur
an Real Mallorca.”
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