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Die Auswirkungen und negativen Schlagzeilen des spanischen Generalstreiks sind auf Mallorca noch nicht richtig verarbeitet, da werden schon neue Streiks angekündigt. Da die Verhandlungen über den Tarifvertrag der Hotelbediensteten am Dienstag scheiterten, wurden einen Tag darauf die Arbeiter und Angestellten des Hotelgewerbes zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Der Streik ist für die Tage vorgesehen, die die Arbeitgeber (und Urlauber) besonders empfindlich treffen: die Wochenenden. Am 26. und 27. Juli sowie vom 5. bis 7. und vom 16. bis 18. August soll gestreikt werden.

Gewerkschaftsvertreter von UGT und CCOO fordern für die 60.000 im Hotelsektor Beschäftigten Lohnerhöhungen von sechs Prozent für dieses Jahr und für das kommende Jahr einen weiteren Lohnzuwachs in Höhe von zwei Prozent über der Inflationsrate.

Die im balearischen Hotelverband zusammengeschlossenen Unternehmer begrenzten ihr Angebot auf eine Gehaltserhöhung von 2'7 Prozent. Dies entspricht in etwa der prognostizierten Inflationsrate für das Jahr 2002. Auch für das kommende Jahr könnten die Gehälter lediglich in Höhe der Inflationsrate angehoben werden.

Wie der Viezepräsident des balearischen Hotelverbandes, Ignasi Esteve, mitteilte, bedauere man zutiefst die fehlende Einsicht für die derzeitige prekäre Situation im Hotelsektor seitens der Gewerkschaften. Esteve unterstrich, dass es bereits im Mai und Juni zu erheblichen Einbußen gekommen sei. Nach Angaben des Vizepräsidenten sei alles versucht worden, die Gewerkschaften vom Arbeitskampf abzubringen, um das ohnehin vorhandene Negativ-Image der Inseln nicht weiter zu belasten.

Stunden nach der Streikbekanntgabe forderte Balearen-Präsident Francesc Antich beide Parteien zu erneuten, sensibel geführten Verhandlungen auf, um einen Arbeitskampf zu vermeiden.