Die neue Hilfsorganisation, Asistencia Mallorca (A.M.), will
deutschen Inselresidenten in sozialer Not beistehen. Die Hilfen
sollen in Absprache mit dem deutschen Konsulat und dem Beirat der
Asistencia Mallorca punktuell erfolgen, sie können jedoch keine
dauerhafte Zuwendung beinhalten, so der für die spanischen Medien
zuständige Sprecher, Gerhard Pfitsch, am Mittwoch bei der
Präsentation der Organisation im Kulturzentrum der
Balearen-Sparkasse Sa Nostra.
Gleichwohl kam es zu Beginn zum Streit über die Art und Weise
der Präsentation. Der Präsident des Deutsch-Mallorquinischen
Vereins AAM, Horst Abel, warf den A.M.-Sprechern
Profilierungssüchte vor und kündigte den Rückzug seiner
Organisation aus der Asistencia Mallorca an.
Die neue Hilfsorganisation versteht sich als Initiative, nicht
als Verein. In ihr sind diverse Privatpersonen sowie Behörden und
Vereine zusammengeschlossen, darunter das deutsche Konsulat in
Palma, die beiden deutschsprachigen Kirchen auf der Insel, der
deutsche Sozial– und Kulturverein Santa Ponça sowie deutsche und
spanische Rechtsanwälte.
Ziel der ehrenamtlichen Mitglieder ist es, bedürftigen
Deutschen, die auf der Insel leben, zu helfen oder zumindest Hilfe
zu vermitteln. Finanzieren will die Asistencia Mallorca diese
Aufgaben insbesondere durch Spenden und sogenannte
Patenschafts-Sponsorings. Vor allem deutsche Firmen, Geschäftsleute
und Freiberufler auf der Insel sollen dazu gewonnen werden, „einen
Etatposten zu vergeben, der sowohl einem guten Zweck dient, als
auch steuerlich gegebenenfalls absetzbar sein kann”, so der
A.M.-Sprecher Günther Röttgen.
Mit diesen Mitteln wollen die Initiatoren einen Sozialarbeiter
für Mallorca „installieren”. „Das heißt, er ist nicht fest
angestellt, sondern soll selbstständig bleiben”, so Röttgen. Die
jährlichen Kosten für einen solchen Sozialdienst betragen den
Angaben zufolge 20.000 bis 40.000 Euro.
Die eingesammelten Spenden werden nach Angaben der Asistencia
Mallorca von der deutschsprachigen evangelischen Gemeinde
treuhänderisch geführt. Aufgrund ihrer besonderen Rechtsform sei
die Gemeinde in der Lage, Spendenquittungen für deutsche
Finanzämter auszustellen. (Spendenkonto: Deutsche evangelische
Gemeinde Mallorca: Caixa de Balears Sa Nostra, Kontonummer 2051
0181 8704 6881 0357). Als erstes deutsches Unternehmen hat sich die
Fluggesellschaft Air Berlin zu einem Beitrag verpflichtet, sagte
der Niederlassungsleiter für Spanien, Alvaro Middelmann.
Das Ersuchen um finanzielle Unterstützung läuft jetzt erst an,
sagte der evangelische Pfarrer Andreas Ahnert. Noch sei nicht klar,
wie vielen Menschen geholfen werden könne. „Wir stehen erst am
Anfang.”
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