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Die Balearen–Regierung, in der Grüne mit am Koalitionstisch sitzen, hat laut Tourismusminister Celestí Alomar nichts gegen den Bau neuer Golfplätze: „Solange sie als Zusatzangebot für die bestehende Infrastruktur gedacht sind, sind wir dafür”, so der Sozialist. Das heißt, dass neue Projekte reine Golfanlagen sein sollten, nicht etwa ein Hotel oder Wohnhäuser umfassen. Letztlich entscheiden und genehmigen muss einen neuen Golfplatz aber der mallorquinische Inselrat.

Nach einer neuen Studie, die jetzt vom balearischen Unternehmerverband CAEB vorgestellt worden ist, gäbe es dafür allen Grund. Denn 2001 brachten Golfurlauber dem Archipel insgesamt Einnahmen in Höhe von 145'31 Millionen Euro. Wie Vicenç Tur, Leiter der CAEB–Wirtschaftsabteilung und verantwortlich für die Studie, hervorhebt, hilft der Golftourismus bei den Bemühungen, die starren Saisonzeiten zu entzerren.

Denn die Liebhaber des grünen Sports frönen ihrer Leidenschaft vor allem im März/April und im Oktober und tragen damit zur Verlängerung der Hauptsaison bei. Tur untersteicht, dass die Zahl der Reisenden, die auf den Balearen den Schläger schwingen, seit der letzten Studie 1997 deutlich gestiegen ist, und zwar von 46.806 auf 79.270. Auf diese Zahl kommt der Ökonom, indem er die Zahl der gespielten Runden durch Nicht-Residenten (455.009) durch die Zahl der Tage dividiert, die Golfspieler während ihres Aufenthaltes ihrem Sport nachgehen (5'74).

Der typische Golfer auf den 21 balearischen Plätzen (davon allein 18 auf Mallorca) ist deutsch (54'2 Prozent), zwischen 46 und 60 Jahre alt (44'9 Prozent), wohnt in einem Hotel oder Aparthotel (69'5 Prozent) mit vier Sternen (58'1 Prozent), ist von Beruf Unternehmer (22'6 Prozent) und bucht seine Reise zwischen einem und drei Monaten im Voraus.

Dabei hat sich seit 1997 das Profil der Besucher verändert. Der Anteil der Deutschen lag mit 62 Prozent deutlich höher, dafür ist der Prozentsatz der Briten von 15 auf 22 Prozent und der der Skandinavier von 11 auf 14'5 Prozent gestiegen. Auch die Altersgruppe zwischen 46 und 60 war mit 58'4 Prozent stärker vertreten, dafür ist der Anteil der „Mittelalten” zwischen 31 und 45 Jahren von 23'7 auf 38'65 Prozent gestiegen. Jüngere als 30 machen 6'5, ältere als 60 13'9 Prozent der Besucher aus.

Bei der Wahl des Schlafplatzes fällt die Tendenz zur Privatunterkunft auf. Im vergangenen Jahr sind 11'6 Prozent in den eigenen vier Wänden und 7'4 Prozent bei Freunden oder Verwandten untergekommen, ein Plus von 2'2 Punkten. Entsprechend hoch ist der Anteil der selbst organisierten Reisen. 45 Prozent aller Golftouristen buchen nur einen Flug, die Hälfte reist mit einem Pauschalpaket. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ist von 10'28 auf 7'07 Tage gesunken, entsprechend haben die befragten Golfer angegeben, während ihres Balearen–Urlaubs an durchschnittlich 5'74 Tagen (1997: 9'86) auf den Platz zu gehen.

Die Ausgaben der Sportler während ihres Inselaufenthaltes sind pro Tag auf knapp 100 Euro gestiegen. Von den Reisekosten, die im Herkunftsland getätigt werden, kommen durchschnittlich pro Tag und Person noch einmal gut 100 Euro auf dem Archipel an, wobei die Deutschen hier mit knapp 109 Euro die Nase vorn haben. Zählt man noch die statistisch gesehen 1'2 Begleitpersonen pro Golfer hinzu, summieren sich die Einnahmen, die die Balearen durch den Golftourismus im Jahr 2001 insgeamt erzielt haben, auf 145'31 Millionen Euro.

Zumindest nach den Ergebnissen der Studie des Unternehmerverbandes zum Golftourismus könnte das so bleiben, schließlich sind die schlägerschwingenden Urlauber auf den Balearen mit ihrem Aufenthalt so zufrieden, dass 98 Prozent von ihnen Mallorca als Golfreiseziel ohne Einschränkung weiterempfehlen würden.