Golf ist ein schwieriges Thema. Darüber zu diskutieren, hat in
der Regel keinen Sinn. Zu festgefahren sind die Positionen. Der
Grüne Sport polarisiert wie kaum ein anderer, auch auf Mallorca.
Der Hauptgrund liegt sicherlich darin, dass Golf nach wie vor etwas
Elitäres hat. Wer es nicht glauben mag, schaue sich bitte die
Greenfee-Preise auf Mallorca an. Dann weiß er, dass Golf nach wie
vor nichts für Otto Normalverdiener ist.
Aber jetzt haben wir für weitere Debatten wieder einmal ein paar
Fakten auf dem Tisch bzw. Green. Eine Studie bestätigt (S.52), dass
die Golfer richtig Geld bringen. Soviel Geld, dass sogar die grün
angehauchte Balearen-Regierung nichts gegen den Bau weiterer Plätze
einzuwenden hat.
Der Kompromiss-Vorschlag von Tourismusminister Alomar klingt
durchaus vernünftig. Neue Golfplätze zur Aufwertung des
„Golf-Standortes” Mallorca ja, Chalet- und Hotelburgen daneben
nein. Und alles nur unter der Voraussetzung, dass mit geklärtem
Brauchwasser gegossen wird. Denn Wasser ist rar auf Mallorca.
Das Lob für den meist glücklos agierenden Alomar ist allerdings
gleich wieder zu relativieren. Wenn der Tourimusminister im Ernst
meint, die Wintersaison verlaufe „positiv”, so kann das nur auf
mangelnde Information zurückzuführen sein. Allein im Januar kamen
18'8 Prozent weniger Deutsche nach Mallorca.
Das ist mitnichten in Ordnung. Nicht nur, weil die Deutschen die
eifrigsten Golfer auf Mallorca sind, wie Herr Alomar der oben
erwähnten Studie entnehmen kann. Der geliebte gehobene Tourismus
kann gar nicht stattfinden, wenn die Passagierzahlen in den Keller
gehen. Golfer wollen für wenige Tage nach Mallorca jetten – doch
die Flieger dafür wird es nur geben, wenn Mallorca insgesamt nicht
an Attraktivität verliert, sprich: Mallorca für alle
Urlaubergruppen interessant bleibt. Im Winter für Senioren zum
Beispiel; doch die werden bei ihren Langzeitaufenthalten von der
geplanten Ökosteuer für Urlauber besonders hart betroffen. Daran
sieht man, dass so einiges nicht zusammenpasst, was im Hause Alomar
ausgeheckt wird.
Mallorca schwächelt und braucht Unterstützung. Man könnte ja
auch mal Werbung machen für die Insel. Und das nicht nur bei
Golfern.
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