Mit großer Wucht prallte der Triebwagen in Sa Pobla gegen einen Betonpoller.

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Beim schwersten Zugunglück seit langem wurden am vergangenen Dienstag sechs Menschen im Bahnhof von Sa Pobla verletzt. Ein Zug hatte nicht rechtzeitig gebremst und prallte gegen einen tonnenschweren Betonklotz am Ende der Strecke Palma-Sa Pobla. Die genaue Ursache für das Unglück steht noch nicht fest.

Die schwersten Verletzungen trug mit einem Wirbelbruch der 26-jährige Schaffner davon. Er hielt sich zusammen mit dem Zugführer zum Zeitpunkt des Aufpralls im forderen Teil des Triebwagens auf. Der Fahrer erlitt Verstauchungen und eine Gesichtsverletzung, der Schaffner wurde in der Klinik Son Dureta operiert und ist außer Lebensgefahr. Vier leicht verletzte Passagiere wurden in den umliegenden Hospitälern behandelt und konnten noch am Dienstag entlassen werden.

Einziger Augenzeuge war Jaume Serra, Mechaniker in einer gegenüberliegenden Werkstatt. „Der Zug kam mit hoher Geschwindigkeit an, es schien, als konnte der Fahrer nicht bremsen”, sagte er. Durch die Wucht des Aufpralls sei der erste Waggon zunächst drei Meter in die Höhe geflogen und dann auf den Betonblock gefallen.

Ob menschliches oder technisches Versagen vorlag, wird derzeit von der Bahngesellschaft SFM untersucht. Zum Unfallzeitpunkt, gegen 8.15 Uhr am Morgen, herrschte rund um Sa Pobla dichter Nebel, der die Sicht des Fahrers erheblich behinderte. Erste technische Untersuchungen am Unglückszug sind angelaufen, in den nächsten Tagen sollen auch Zugführer und Schaffner aussagen.

Gewerkschaftsvertreter forderten eine Verbesserung der Signalanlagen für schwierige Witterungsverhältnisse. Die SFM hält die Austattung jedoch für ausreichend. Sie beziffert den Schaden auf rund 1'2 Millionen Euro. Der Triebwagen wurde völlig zerstört, auch Gleise müssen repariert werden. Der letzte schwere Bahnunfall ereignete sich 1988. Da brachte ein großer Stein auf den Schienen einen Zug zum Entgleisen.