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Wie schlecht die Tourismuspolitik der Balearen ist, zeigt sich nicht in erster Linie an der Ökosteuer, die man schon ab März von Touristen kassieren will, die im Hotel absteigen. Die politischen Zwänge von Ministerpräsident Antich, wenigstens ein Wahlversprechen zu halten, kann man sogar verstehen. Warum aber sein Tourismusminister Alomar triumphierend lächelt, während sein Chef erklärt, die umstrittene Taxe kommt schon im März, ist nicht zu entschuldigen. Die Unternehmer können sich jetzt damit herumschlagen, wie sie eine Steuer kassieren sollen, ohne dass man ihnen bislang gesagt hätte, wie das auszusehen hat. Das Reisegeschäft ist doch keine Fleischerei, wo man von heute auf morgen das Geschäftsgebaren ändern kann, sondern eine Branche, in der die Kunden teilweise bis zu elf Monate im Voraus buchen.

Aber der Kunde kommt im Vokabular der verantwortlichen Politiker auf den Balearen nicht einmal vor. Beschämender Beweis war die Vorstellung des neuen touristischen Markenzeichens der Inselgruppe. Es redeten der Ministerpräsident, sein Tourismusminister, die drei Inselratspräsidentinnen und der Bürgermeister von Formentera. Nicht einer nahm das Wort Kunde, Tourist oder Gast in den Mund. Wie will man so Marktführer der europäischen Reisedestinationen bleiben?

Mit der Werbekampagne, die zur Ankurbelung der Buchungen aufgelegt wurde, bestimmt nicht. Da geben das spanische und balearische Fremdenverkehrsamt mit der mallorquinischen Handelskammer 1'2 Millionen Euro aus. Und für was? Für Anzeigen in Blättern wie „Spiegel” und großen Tageszeitungen. Weil diese so teuer sind, reicht das Geld nur für zwei bis fünf Annoncen pro Blatt – ein Tropfen auf den heißen Stein.

Noch am Tag der öffentlichen Vorstellung der Werbekampagne war vorgesehen, auch in der touristischen Fachpresse zu werben, damit Reisebüros gerne Urlaub auf den Balearen verkaufen. Dazu sollte eine große Plakataktion kommen. Davon will man jetzt nichts mehr wissen.

Fehlt es wirklich am Geld, oder doch am Willen? Das neue bunte Balearen-Logo hängt auf vielen Plakaten, leuchtet von vielen Zeitungsseiten. Aber nur auf Mallorca. Da drängt sich der Verdacht auf, die Politiker wollen nur ein neues Image für sich selber. Der Tourismus, vor allem aber der Tourist, ist ihnen völlig schnuppe.