Für manche Mallorca-Besucher und -Bewohner hat die schönste
Jahreszeit begonnen: Der Februar verspricht mit der Mandelblüte ein
besonderes Naturschauspiel. Noch ist die Insel keine Hure des
Tourismus, sondern eine Jungfrau, in ein blassrosa oder weißes
Brautkleid gehüllt. Zart, duftend, ein wenig kühl. Und so
attraktiv, dass sie es zu einiger Berühmtheit gebracht hat.
Tausende von Menschen reisen jedes Jahr gezielt zu diesem Termin
an, um die Mandelblüte auf Mallorca mitzuerleben.
Die wirtschaftliche Bedeutung der almendra hat sich längst von
der landwirtschaftlichen auf die touristische Seite verlagert. Die
Preise für die im September und Oktober gereiften Trockenfrüchte
sind schon seit Jahren im Keller.
Die Schönheit der Blütenpracht lädt zu einem Spaziergang oder
einer Spazierfahrt in den Hauptanbaugebieten ein: Um das hübsche
Bergdorf Galilea wachsen sie auf Terrassen und Hängen, die sich
leicht zu Fuß erkunden lassen. In einem Blütenmeer baden kann man
bei Llucmajor. Zum Beispiel lohnt sich eine Fahrt Richtung
S'Estanyol. Oder ein Fußmarsch auf den Klosterberg von Randa, wo es
rund um den Berg blüht. Zwischen Ses Salines und Santanyí erheben
sich die Mandelblüten aus mit Trockensteinen gesäumten Feldern.
Idyllische Bilder und reizvolle Fotomotive bieten sich auch auf dem
Weg von Santanyí über Cas Concos nach Felanitx. Im Südwesten gibt
es keine ausgedehnten Plantagen. Die Farbtupfer rund um Capdellà
ergeben zusammen mit der Landschaft dennoch ein Fest für die
Sinne.
Für die Inselbewohner bedeutet die Mandelblüte auch das erste
Erwachen des Frühlings: Von jetzt an werden jeden Monat, jede Woche
andere Bäume und Pflanzen in Blüte stehen.
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