Damit hatten auch kühne Optimisten nicht gerechnet:
Fußball-Erstligist Real Mallorca siegte im Auswärtsspiel bei
Deportivo Alavés mit 4:0 (2:0). Damit verläßt der balearische
Patient die Intensivstation der Primera Division, hat nach zwei
Siegen in Folge wenigstens das in Sichtweite, was man gemeinhin als
gesichertes Mittelfeld bezeichnet. Nach Bilbao waren auch die
Basken aus Álava ein dankbarer Gegner, zum zweiten Mal in Folge
gab's für die Truppe von Sergio Kresic einen klaren Erfolg gegen
den Tabellenzweiten. Das macht Mut für den Rest der Saison.
Allerdings schüttete die Glücksgöttin Fortuna, sie hatte die
Rot-Schwarzen bislang nicht gerade begünstigt, ihr Füllhorn
reichlich über die Insulaner aus. „Wir haben eigentlich gar nicht
so schlecht gespielt”, wusste Alavés-Coach Mané auch nach dem Spiel
nicht so recht, wem er eigentlich böse sein sollte. Gadacht haben
wird er wohl an das 0:1. Da hatte Real noch nicht einmal eine
Torchance, als Roberto Losada gut 20 Meter vor dem Tor eher
zufällig und von zwei Gegenspielern bedrängt eine Bogenlampe gelang
(6.). Der überraschte Keeper Kike, er stand zu weit vor seinem
Gehäuse, war chancenlos – endlich mal eine frühe Führung für
Mallorca.
Überhaupt Losada. Der wieselflinke Stürmer, nach Beinbruch und
13 Monaten Pause als Risikoeinkauf aus Oviedo geholt, scheint sich
zum Glücksgriff zu entwickeln. Gegen Athletic Bilbao traf er
bereits, in Álava war er an drei von vier Toren entscheidend
beteiligt. Eine knappe Viertelstunde war gespielt, da lief Alavés
zum zweiten Mal ins offene Messer. Ein schneller Konter über den
Blondschopf, ein Querpass im richtigen Moment, Albert Luque hatte
beim 2:0 wenig Mühe und bejubelte seinen zehnten Saisontreffer.
Hinten dicht und vorn hilft Losada – die Taktik ging auch im
zweiten Abschnitt voll auf. Dank tatkräftiger Mithilfe der
Platzherren. Denn die befanden sich offenbar im Tiefschlaf, als
Cristian Díaz einen Freistoß von halbrechts in den Strafraum schob
und Losada fast ungehindert zum 3:0 einschießen konnte. Da waren
56. Minuten gespielt – eine Vorentscheidung. Das 0:4, es hatte nur
noch statistischen Wert, war aus Sicht der Gastgeber ebenso
überflüssig. Denn der eingewechselte Carlos Domínguez, den
Abwehrchef Óscar Tellez an der Torauslinie von den Beinen holte,
hätte wohl kaum das Tor getroffen. Den fälligen Strafstoß
verwandelte Campano zum 4:0 (82.).
Bereits am Samstag, 2. Februar, spielt Real um 20.30 gegen Celta
de Vigo in Son Moix. Die Zeichen stehen auf Sieg – die Galicier
sind seit Sonntag Tabellenzweiter.
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