Um 12.21 Uhr war Schluss. Da rollte am Dienstag ein rotes Cabrio
als letztes Auto über den Passeig des Born in Richtung Innenstadt.
Dann kam der Autokran, ließ zwei Blumenkübel auf die Fahrbahn und
verwandelte die zentrale Flaniermeile Palmas zur Hälfte in eine
Fußgängerzone.
Was dann folgte, war das erwartete Chaos. Denn der Verkehr, der
nun eigentlich auf der Gegenseite in beide Richtungen rollen
sollte, stand zunächst einmal. Bis zum Passeig Maritim staute sich
die Blechlawine – trotz vielfacher Ankündigung waren am Ende alle
überrascht, dass es tatsächlich passierte. Erst gegen 14 Uhr hatte
sich die Lage dank des energischen Einsatzes der uniformierten
Ordnungshüter einigermaßen normalisiert.
Selbst die Fußgänger schienen der neu gewonnenen
Bewegungsfreiheit noch nicht so recht zu trauen: Sie drängten sich
zunächst wie gehabt auf dem schmalen Bürgersteig aneinander
vorbei.
Mißtrauen auch bei den betroffenen Händlern. Für sie hat die
Sperrung zwei Seiten. Die Kunden kommen nun leichter in den Laden,
für die Lieferanten wird's ein Hürdenlauf. „Fragen Sie mich in
einem Jahr noch einmal, dann sage ich Ihnen, was ich davon halte.”
Persönlich überzeugte sich José Manuel Sierra, Palmas
Verkehrsdezernent, von der Umsetzung der von ihm in Auftrag
gegebenen Mobilitätsstudie für die Stadt. Darin hatten
Verkehrsexperten die Sperrung empfohlen. „Wir wollen diesen sehr
wichtigen Teil der Innenstadt für die Fußgänger zurückgewinnen”,
sagt Sierra, das Durcheinander am Anfang sei wohl normal. Man wolle
die Autofahrer dazu bewegen, künftig verstärkt über die Avenida
Argentina, den Passeig Mallorca oder die Jaume III. zu fahren.
Letzteres wird allerdings auch nicht mehr lange möglich sein. Die
Jaume III. soll Einbahnstraße werden.
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