Nach dem Abpfiff, da lagen sie sich in den Armen als hätten sie
die Meisterschaft gewonnen. Mit 3:0 hatte Fußball-Erstligist Real
Mallorca gegen Athletic Bilbao gewonnen. Mehr als ein Sieg: Die Elf
von Jupp Heynckes reiste als Tabellenzweiter an, hatte bis dato als
beste Auswärtsmannschaft der Primera División überhaupt erst einmal
auswärts verloren. Und Real zeigte nach langer Misere endlich eine
überzeugende Leistung.
Vielleicht zeigte auch das Machtwort von Präsident Alemany
Wirkung. Von Ausflügen der Spieler ins Nachtleben war da die Rede,
von mangelhafter Konzentration und von Konsequenzen für die
Verträge.
Auch Trainer Kresic legte den Hebel um. Weg vom sturen
Defensiv-System, mehr auf dem Weg nach vorn. Das gelang, auch ohne
den angeschlagenen Ibagaza und Samuel Eto'o, der beim Afrika-Cup
spielt. Weil Carlos Roa, erstmals seit 15 Monaten wieder zwischen
den Pfosten, der Abwehr Sicherheit gab und die Achse
Nadal-Engonga-Luque funktionierte.
Das 1:0 von Albert Luque, ein Tor für Fußball-Feinschmecker: Der
Torjäger stürmte in den Strafraum, ließ mit einer Drehung gleich
zwei Abwehrspieler stehen und schob das Leder clever zur
hochverdienten Führung in die Maschen (35.). Zuvor hatte Luque bei
der besten Real-Chance in der Anfangsphase bereits die Latte
getroffen (15.).
Zwar hatten die Gastgeber Glück, dass Roa einen Kopfball von
Etxeberria aus dem Winkel fischte, war aber fortan wieder die klar
überlegene Elf. Das 2:0 wäre wohl bereits fällig gewesen, als
Lacruz zu Beginn des zweiten Durchgangs Luque von den Beinen holte.
Doch Schiedsrichter Pérez Burrull, der das klare Foul übersah,
schaute nach 70 Minuten genauer hin. Als Paunovic im Strafraum
fiel, kam der Elfmeterpfiff ein wenig überraschend – Engonga
verwandelte sicher zum vorentscheidenden 2:0. Als Zugabe gab's das
3:0 von Losada (91.), sein erster Treffer nach dem Schienbeinbruch
vor 15 Monaten.
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