Beim hochverschuldeten Perlen-Hersteller Majórica in Manacor
bahnt sich ein Arbeitskampf an. Sollte die Geschäftsführung bis zum
30. Januar keine schriftlichen Zusagen über den Fortbestand der
Firma machen, wollen Teile der Beschäftigten streiken und vor dem
Regierungssitz in Palma demonstrieren. Die Krise um das
traditionsreiche Vorzeigeunternehmen wird dadurch verschärft, dass
die Arbeitnehmer und Gewerkschaften über den Abschluss eines
vorläufigen Abkommens mit der Firmenleitung tief gespalten
sind.
Nach monatelangen Verhandlungen einigten sich die Betriebsräte
der beiden Bereiche Perlen-Produktion und Verkauf sowie die
Gewerkschaft CC.OO. mit der Firmenleitung auf eine Regelung zum
Stellenabbau. Insgesamt sollen 140 Mitarbeiter über vorgezogene
Ruhestandsregelungen und Abfindungen das Unternehmen verlassen.
Ursprünglich hatte die Firma 188 von rund 600 Angestellten
entlassen wollen. Über die Einigung soll an diesem Freitag, 25.
Januar, abgestimmt werden.
Gegen das Abkommen protestierte der Betriebsrat der Goldschmiede
(130 Mitarbeiter) samt ihrer gewerkschaftlichen Vertretung durch
die UGT. Sie kritisierten, die Einigung enthalte keine Garantie
darüber, dass die Aktionäre das Stammkapital aufstocken und die
Produktion in Manacor belassen werden. Die Zukunft der Belegschaft
sei nicht gesichert.
Die Gläubigerbank Santander Central Hispano erklärte, die
Majórica-Schulden von 30 Millionen Euro für drei Jahre auszusetzen,
falls sie einen Sitz im Aufsichtsrat erhält.
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