Nach der mühsam erzielten Einigung zwischen der
Balearen-Regierung und dem mallorquinischen Inselrat in Sachen
Bau-Moratorium hat die Unió Mallorquina (UM) mit dem Streitthema
Abfallbeseitigung einen neuen Kriegsschauplatz eröffnet. Es sei
entweder die Kapazität der Müllverbrennungsanlage Son Reus zu
erweitern oder eine zweite Abfalldeponie einzurichten, eröffnete
der Umwelt-Dezernent des Inselrates, Miquel Àngel Borràs (UM),
vergangene Woche den übrigen Mitgliedern im regierenden
Fortschrittspakt. Gegen den Ausbau der Verbrennungsanlage sprachen
sich prompt die Vereinigte Linke (IU) und die regionalen
Sozialisten (PSM) aus. Die PSOE tendierte zur Deponie.
Nach Borràs' Angaben war im vergangenen Jahr mit rund 520.000
Tonnen deutlich mehr Müll angefallen. In ihren Prognosen waren die
Experten zuvor von 420.000 bis 450.000 Tonnen ausgegangen. Die
vorhandene Müllverbrennungsanlage schafft lediglich 300.000 Tonnen.
Somit müssen 40 Prozent der Abfallmenge auf der Deponie entsorgt
werden.
Borras ließ am Montag durchblicken, dass UM auf den Ausbau der
Verbrennungsanlage setzt. Die Autos in Palma würden die Luft
stärker belasten als Son Reus. Die Entscheidung müsse in den
kommenden sten zwei Monaten fallen, damit die Erweiterung
rechtzeitig in drei Jahren in Betrieb gehen könne.
Einen Tag nach Borras' Vorstoß ruderte die Inselratspräsidentin
und UM-Chefin Maria Antònia Munar ein wenig zurück. Der Ausbau
werde in dieser Legislaturperiode ohne die Zustimmung der übrigen
Parteien nicht beginnen. „Aber die Realität ist stur und wird mit
der Erweiterung enden”, so Munar.
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