Wörtlich übersetzt heißt Dehesa de la Granja soviel wie
Viehweide, Anger oder Koppel nahe einer Farm gelegen. Und genau
diesen Namen gab man einem vor kurzem auf dem Markt erschienenen
Rotwein. Was hat ein Wein mit einer Viehweide zu tun, werden Sie
fragen. In diesem Fall einiges. Vor Jahren kaufte der in
Weinkreisen bekannte Autor und Schöpfer des allseits beachteten
Ribera-del-Duero-Weines Pesquera, Alejandro Fernandez, ein riesiges
Gelände bei Zamora, nordwestlich der Denominación Toro. Diese rund
800 Hektar große Farm diente traditionell zur Aufzucht der
klassischen spanischen Kampfstiere, daher auch die Verbindung zum
Namen Dehesa de la Granja.
Aber es befanden sich auch unglaublich große unterirdische
Kellergewölbe auf diesem Gelände. Sie waren vor 250 Jahren in einem
Zeitraum von 17 Jahren von Hand aus dem Fels geschlagen worden.
Heute dienen sie Alejandro Fernandez als 3000 qm großer Fasskeller
für seine Rotweine.
Nun war man natürlich sehr gespannt, wie sich der erste „Rote”
aus diesem Fasskeller präsentieren würde. Ich kann Ihnen
versichern, der Dehesa la Granja 98* hat alle Erwartungen erfüllt.
Zu hundert Prozent aus Tinta de Toro gepresst, schmeckt man die
zweijährige Lagerung in neuen, amerikanischen Eichenfässern. Er
duftet sehr angenehm nach eingelegten Pflaumen und Brombeeren.
Im Geschmack ein gut ausbalancierter, wuchtiger Wein mit reifen
Tanninen, allerdings noch etwas jung in der Flasche. Zum Schluss
das Allerschönste: sein Preis. Er kostet lediglich etwa 2000
Pesetas. Die Hersteller haben sich also preislich sehr
zurückgehalten. Ich raten Ihnen: zugreifen und genießen.
Der Autor, Norbert Deingruber, ist Inhaber der Weinhandlung Casa
del Vino in Manacor.
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.