Als am Sonntagabend der Schlusspfiff durch das Stadion Son Moix
hallte, war eigentlich allen klar: Dieses würde das letzte Spiel
des deutschen Trainers Bernd Krauss auf der Bank von Real Mallorca
gewesen sein. Sein Team hatte gerade 0:1 gegen Real Saragossa
verloren (Tor durch Yordi, 80.).
Doch der erwartete Rausschmiss blieb aus. Noch am selben Abend
stellte sich die Vereinsspitze hinter Krauss. Und das, obwohl
dessen Liga-Bilanz frustrierend ausfällt: In sieben Spielen
gelangen Real Mallorca nur ein Sieg und ein Unentschieden, fünf
Spiele gingen an den Gegner. Lediglich einen Treffer machte die
Mannschft bisher, kassierte aber schon zehn Gegentore. Das Team
steht auf Abstiegsplatz 18.
In einem Interview mit der MM-Schwesterzeitung „Ultima Hora”
wurde Real-Präsident Mateo Alemany gefragt, ob er noch Vertrauen in
den Trainer habe. Seine Antwort: „Immer, wenn man jemanden an
seinem Platz belässt, heißt das, dass man Vertrauen beweist.” Vor
einer Entscheidung gegen Bernd Krauss würde Alemany, so betonte er,
aber auch nicht zurückschrecken – wenn es sinnvoll wäre. Im Moment
sei es wichtig, größtmögliche Ruhe an den Tag zu legen, damit
Mannschaft und Trainer Lösungen für die Probleme finden können.
Gegen Saragossa hatte das Krauss-Team – im Gegensatz zu den
vorangegangenen Partien – nicht schlecht gespielt und sich mehrere
Torchancen erarbeitet. Hätte man getroffen, wäre der zweite
Saison-Sieg verdient gewesen und hätte den Posten von Trainer
Krauss gefestigt. Ganz im Sinne der Mannschaft, die ebenfalls
Solidarität mit dem Deutschen bekundete.
Dass Krauss gegen Schalke noch Real-Trainer ist, gilt deshalb
auch bei einer möglichen Niederlage beim FC Sevilla (Samstag, 13.
Oktober, 21 Uhr) als nahezu sicher. Zwei Tage vor dem
Champions-League-Spiel den Trainer zu wechseln, würde wenig Sinn
machen. Zumal Krauss den Gegner gut kennt.
Keine große Bedeutung hatte der 1:0-Sieg im Pokalspiel beim
Drittligisten Diter Zafra am Mittwoch. Paunovic traf in der vierten
Minute. Mallorca trat nur mit einer B-Mannschaft an: Nadal,
Olaizola, Marcos, Miquel Soler, Loque und Eto'o durften sich
erholen.
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