S kandalträchtig sind die Ergebnisse einer Studie, die die
Umweltschutzorganisation Greenpeace jetzt vorgelegt hat: Laut deren
Informationen wird an den Küsten der Balearen an 38 Stellen
ungeklärtes Abwasser über Unterwasserleitungen entsorgt. Eine
glatte Lüge wäre damit also schon seit Jahren die Behauptung der
Balearenregierungen, von Mallorca fließe kein Tropfen ungeklärtes
Abwasser ins Meer.
23 Abwasserrohre gibt es laut den Umweltschützern entlang
der gesamten Küste Mallorcas, wobei es sich bei dem Schmutzwasser
ausschließlich um Abfall aus Privathaushalten handeln soll.
Außerdem, so Greenpeace, seien viele Kläranlagen in den
Touristenorten unzureichend, so dass es immer wieder zu
Verschmutzungen über die trockenen Sturzbäche (torrentes)
komme.
Die Unterwasserleitungen befinden sich demnach in Cala de Sant
Vicenç, Sa Calobra, Port de Sóller, Sant Elm, Cala Marmassen
(Andratx), Camp de Mar, Peguera, Santa Ponça, Portals Nous, Cala
Gamba, Arenal, Cap de Regana (Llucmajor), Cala Mondragó, Cala
Ferrera (Portopetro), Cala Marçal (Portopetro), Cales de Mallorca
(Manacor), Sa Coma, Cala Bona (Son Servera), Cala Canyamel, Font de
sa Cala, Cala Rajada, Alcúdia und Playa de Formentor.
Die Greenpeace-Studie beschäftigt sich mit der Lage an den
Küsten ganz Spaniens, wobei den Balearen ein Hauptkapitel gewidmet
ist. „Unerträglich” sei die Situation auf den Inseln nicht zuletzt
auch wegen der fortschreitenden Bebauung der Küsten. Trotz des
Moratoriums (Baustopps) gebe es auf Mallorca derzeit elf große,
bereits bewilligte Siedlungsprojekte in verschiedenen Gemeinden.
Mallorca sei ein Paradebeispiel für „wilde
Landschaftszersiedelung".
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