D ie Regenfälle im Juli waren buchstäblich nicht mehr als der
Tropfen auf den heißen Stein. Nachdem die relative Trockenheit auch
im fünften Jahr nacheinander anhält, haben die Wasservorräte der
Insel ihr niedrigstes Niveau der vergangenen 50 Jahre erreicht.
Gerade bei sieben Prozent des Höchststandes befinden sich die
Reserven noch – eine bedrohliche Situation, wenn nicht die
Meerwasser-Entsalzungsanlagen in der Bucht von Palma auf Hochtouren
laufen und so die Versorgung von Bevölkerung und Touristen sicher
stellen würden. In der Spitze, das sind die Wochen zwischen dem 15.
Juli und dem 15. August, fließen allein in der Inselhauptstadt
täglich rund 160.000 Kubikmeter durch die Wasserhähne.
Zwei neue Produktionslinien der Entsalzungsanlage wurde unlängst
eingeweiht, doch den natürlichen Ressourcen hilft das wenig. „Sie
sind auf sehr niedrigem Niveau, das bis September noch weiter
absinken wird”, prognostiziert Antoni Rodríguez, Generaldirektor im
balearischen Umweltministerium. Viele Gemeinden im Innern und im
Norden der Insel haben deshalb begonnen, die Versorgung zu
begrenzen.
Noch in diesem Jahr sollen deshalb die Arbeiten zur Ausbeutung
der Quelle Sa Costera an der Küste nördlich von Sóller beginnen.
Das Wasser, das dort ins Meer fließt, soll über natürliches Gefälle
in ein 44.000 Kubikmeter fassendes Becken geleitet werden. So
könnten ab 2004 verschiedene Punkte auf der Insel mit Trinkwasser
versorgt werden. Die spanische Regierung hat für den Bau Mittel in
Höhe von rund 9'4 Milliarden Pesetas, umgerechnet rund 11 Millionen
Mark, bereitgestellt.
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