Am Samstag veranstalteten die Fans von Real Madrid ihr
Hupkonzert zur Meisterfeier, am Sonntag legte der Anhang von Real
Mallorca nach. Der Fußball-Erstligist hat nach dem klaren
4:0-Heimsieg gegen Rayo Vallecano die Qualifikation zur
Champions-League in der Tasche und kann zwei Spieltage vor
Saisonende sogar noch Vizemeister werden.
Trotz dieses großen Erfolges wird Trainer Luis Aragonés den Club
verlassen. Am Donnerstag teilte er seine Entscheidung mit. Schon im
Februar habe er Präsident Mateu Alemany über seinen Entschluss
unterrichtet, so der 62-Jährige. Es seien ausschließlich sportliche
Gründe, die ihn bewogen hätten, nicht zu verlängern. Über diese
Motive äußerte sich der Erfolgscoach aber im einzelnen nicht. Er
habe noch keine Einigung mit einem anderen Verein erzielt, betonte
Aragonés. Auch Real habe noch keinen Nachfolger verpflichtet,
versicherte Präsident Alemany. Als einer der Kandidaten gilt Junade
Ramos, derzeit Trainer von Rayo Vallecano.
An erster Stelle profitierte die Balearen-Elf am Wochenende
erneut von der Schwäche des FC Barcelona, nach der 0:1-Heimpleite
gegen Kellerkind Oviedo nur noch mit theoretischen Chancen auf
einen Platz in der Meisterklasse. Auch Valencia kam nach der
Final-Niederlage gegen Bayern München nur mit Mühe und Not zum
Remis in Santander.
Beim Tabellenzweiten La Coruña, daheim gegen Abstiegskandidat
Valladolid mit 1:2 unterlegen, ist nach der Entscheidung im
Titelrennen offenbar auch die Luft raus. Damit kommt auf Mallorca
Hoffnung auf den Vizetitel und die direkte Qualifikation für die
Meisterliga auf. Denn mit Alavés und Oviedo warten auf Real zwei
lösbare Aufgaben, während Deportivo in Valencia antritt und im
letzten Spiel Uefa-Kandidat Malaga empfängt.
Auch kühne Optimisten hätten kaum mit dem Kantersieg gegen
Vallecas gerechnet. Schließlich fehlte mit Albert Luque nicht nur
der beste Torschütze, mit Ibazaga und Marcos mussten zwei weitere
wichtige Stützen zuschauen.
Doch alle Prognosen waren schon nach 60 Sekunden nur Makulatur,
weil andere Asse stachen. Samuel Eto'o etwa, der zum 1:0 traf und
damit die Grundlage für den Sieg legte.
Denn nun musste Rayo mehr riskieren und lief prompt ins offene
Messer. Wieder war es Eto'o, der diesmal Finidi George bediente –
2:0 (34.). Nur zwei Minuten später erzielte der Kameruner seinen
zweiten Treffer, spätestens da war das Spiel gelaufen. Weit höher
hätte der Sieg ausfallen können, doch im zweiten Durchgang fehlte
angesichts des sicheren Erfolges vielleicht auch die letzte
Konzentration. Schön, dass in der Nachspielzeit noch einer aus dem
eigenen Nachwuchs belohnt wurde. Albert Riera, der Junge aus
Manacor, drosch einen Abpraller zum 4:0-Endstand in die
Maschen.
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