Wenn Michael Douglas seine Finca s'Estaca verläßt, um in
„seinem” Kulturzentrum Costa Nord in Valldemossa Hof zu halten,
dann bewegen sich die Medienmassen. Und wenn dann auch noch Gattin
Catherine Zeta-Jones sich die Ehre des Erscheinens gibt, dann ist
die Journalisten-Meute, mit eigens aus Deutschland angereisten
Fernseh-Teams, gleich doppelt so groß.
Jene, die – weil nicht diesem Berufsstand zugehörig – von
draußen einen Blick erhaschen mussten, mögen sich trösten. Drinnen
war das Gedränge noch viel schlimmer, und verpasst haben sie
nichts. Michael und Catherine – sie ließ sich nur eine Minute lang
für die Kameras blicken – sehen auch in natura so aus wie auf der
Mattscheibe. Ehrlich!
Der Hollywood-Star war stolz und dankbar. Stolz auf den Erfolg
der Naturerziehungs-Projekte von Costa Nord und die Resonanz bei
den Besuchern. Dankbar allen, die in Sichtweite waren. Der Stadt
Valldemossa und ihrem Bürgermeister Joan Muntaner,
Inselrats-Präsidentin Maria-Antonia Munar („Für Ihre
Unterstützung”) und natürlich den Sponsoren – deren Hilfe nimmt
auch einer der bestbezahlten Hollywoodstars gern in Anspruch –, die
im Sommer die Konzertreihe „Noches Mediterráneas” finanzieren.
MM-Verleger Pere Serra, Bernard Segui (Sa Nostra), Maria Arias
(Majorica) und Maria José Hidalgo (Air Europa) unterzeichneten an
Ort und Stelle die Verträge.
Auf rund 70 Millionen Pesetas (820.000 Mark), so ist zu lesen,
belaufe sich der Zuschussbedarf für das Festival. Ein Trinkgeld
angesichts von nur gut 300 zahlenden Zuschauern und durchaus
moderaten Eintrittspreisen. Das zeigt vor allem eines: Der Name
Michael Douglas kann vieles bewegen. Für seinen großen Fan kommt
sogar Van Morrison – Finanzbedarf 14 Millionen Pesetas (umgerechnet
rund 165.000 Mark). Dafür packt der legendäre Ire normalerweise
noch nicht einmal seine Mundharmonika aus.
Vor allem Inselrats-Präsidentin Maria Antónia Munar bemühlte
sich, die Bedeutung der Naturschutz-Programme von Costa Nord und
deren Erfolge herauszustellen. Wichtig, zweifellos, doch wirklich
interessiert hat's niemanden. Wichtig war, das Michael Douglas
Catherine Zeta-Jones für die Kameras küsst. So ist das
Geschäft.
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