Die Feierlichkeiten zum Jahreswechsel in Palma sind erstmals von
den gewalttätigen Ausschreitungen junger Separatisten überschattet
worden. Bei der offiziellen Kranzniederlegung am Standbild des
aragonesischen Königs Jaume I., der einst das maurische Palma nach
wochenlanger Belagerung am 31. Dezember 1229 erobert hatte,
bewarfen rund 50 Aktivisten die höchsten politischen Vertreter der
Insel, unter ihnen Ministerpräsident Francesc Antich, mit Eiern.
Die Krawallmacher entweihten den Akt durch Pfeifkonzerte und traten
eine heruntergerissene Spanien-Fahne mit Füßen. Erst nach einem
massiven Eingreifen der Polizei konnte der Festakt wie geplant zu
Ende gebracht werden.
Palmas Oberbürgermeister Joan Fageda (PP), dessen Kleidung durch
die Eierwürfe beschmutzt worden war, bezeichnete die Vorkommnisse
am Sonntag danach als ,,nicht hinnehmbar”. In den vergangenen
Jahren habe es zwar gelegentlich Buhrufe seitens der für
Unabhängigkeit eintretenden Gruppierungen gegeben. Die jetzigen
Ausschreitungen haben aber das Fass zum Überlaufen gebracht. ,,In
Momenten wie diesen spüren wir die Geißel des Terrorismus”, warnte
der Alkalde und appellierte an alle politischen Parteien,
,,jegliche Anzeichen von Radikalisierung in unserer Kommune zu
bekämpfen”.
Nach den Worten des Vize-Regierungschefs der Balearen, Pere
Sampol, soll es sich bei den Krawallmachern um
Separatismus-Aktivisten aus Frankreich sowie vom spanischen
Festland gehandelt haben. ,,Es ist traurig, dass wir Nationalisten
aufgrund des Verhaltens einiger Randalierer nun in eine Ecke
gestellt werden.” Sampol, der der links-nationalen Partei PSM
vorsteht, hatte vor der Kranzniederlegung an einer anderen
Kundgebung teilgenommen, bei der rund 1000 Demonstranten für die
Unabhängigkeit der Balearen eintraten.
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