Obwohl die Balearen beim durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen
in Spanien an der Spitze stehen, überträgt sich dieser scheinbare
Reichtum nicht auf die Lebensqualität des einzelnen Bürgers. Das
ist das Ergebnis einer Studie des regionalen Finanzministeriums,
die dazu den ,,Index menschlicher Entwicklung” angewendet hat, mit
dem das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen seit 1990 die
einzelnen Länder in einem ,,Bericht über die menschliche
Entwicklung” bewertet.
Die Parameter, die außer dem puren Einkommen bei der
Untersuchung auf dem Archipel angewendet wurden, sind die
Kaufkraft, die Lebenserwartung bei der Geburt, die
Alphabetisierungs-Rate sowie die Rate der Schulabschlüsse. Danach
liegen die Inseln spanienweit bei dem durchschnittlichen
Pro-Kopf-Einkommen auf dem Spitzenplatz, doch bei der
Lebensqualität reicht es nur zu dem sechsten Rang. Vor dem Archipel
liegen Navarra, Madrid, Castilla-León, das Baskenland und
Aragón.
Für Finanzminister Joan Mesquida (PSOE) ist das ein eindeutiges
Zeichen dafür, dass die Balearen nicht so reich sind, wie es den
Anschein hat. Was die Lebenserwartung anbelangt, liegt nur
Andalusien schlechter, die Quote der Schüler liegt auf dem 13. Rang
und die Alphabetisierungsrate der Erwachsenen auf dem 10. Platz.
,,Wir können den wirtschaftlichen Fortschritt nicht in mehr
Wohlstand für die Bürger umsetzen”, meint Mesquida. Das liegt
seiner Meinung nach in der Hauptsache an dem ungerechten
Steuersystem.
Mit der jetzt vorgelegten Studie will Mesquida vor allem den
Eindruck korrigieren, dass die Balearen eine wohlhabende Region
seien. Man könne die Balearen aber nicht als reich bezeichnen, dazu
reiche ein Blick auf die Probleme bei der Wasserversorgung, die
fehlenden Infrastrukuren und den wenig stabilen Arbeitsmarkt.
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