Luftballons, Multi-Media-Show und eine strahlende Parteichefin:
Der im amerikanischen Stil von einer Image-Agentur organisierte
achte Kongress von Unió Mallorquina glich einer Krönungsmesse für
Maria Antònia Munar. Die Inselrats-Präsidentin wurde am Sonntag mit
90 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Unter der Führung der
charismatischen ,,Königin von Mallorca” sehen sich die bürgerlichen
Nationalisten im Aufwind.
Die 45-Jährige gab die Losung für die Zukunft aus. Die Idee
einer liberalen, nationalistischen Partei solle auf die
Nachbarinseln Menorca und Ibiza ausgedehnt werden. Denn die
UM-Spitze weiß: Die kleinen Inseln bekommen im Balearenparlament
überproportional viele Sitze. Ohne eine Basis auf Menorca und Ibiza
hat die Partei mit zur Zeit etwas mehr als 2000 Mitgliedern keine
Chance, in einer Koalition in der Autonomen Region eine noch
wichtigere Rolle zu spielen.
In dieser Legislaturperiode hat UM aus ihren sechs Prozent bei
den Wahlen 1999 (26.000 Stimmen nur auf Mallorca) den optimalen
politischen Einfluss gezogen. Die Sozialisten und die Vereinigte
Linke/Grüne haben der UM im Tausch für ihre drei Stimmen im
Parlament die Kontrolle im Inselrat überlassen. Dort muss sie sich
nur mit der links-nationalistischen Konkurrenz der PSM die Posten
teilen. Weil die Balearenregierung Kompetenzen an die Inselräte
übertragen hat, ist ihr Einfluss gewachsen. ,,Wir unterstützen die
Koalition aus einer moderaten und pragmatischen Position heraus”,
sagte Munar.
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